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Mutter gestand Tötung: Baby starb an einem Schädel-Hirn-Trauma

Gegen den Kopf des Mädchen wurde stumpfe Gewalt ausgeübt. Die Staatsanwaltschaft Wien beantragte U-Haft gegen die Mutter.

Der verschwundene Säugling wurde in einer großen Polizeiaktion gesucht.
Der verschwundene Säugling wurde in einer großen Polizeiaktion gesucht.

Das eine Woche alte Baby, das am Freitag von Kriminalisten tot in einem Plastikcontainer gegenüber dem Spitalsgelände der Klinik Favoriten in Wien entdeckt worden war, ist an schweren Kopfverletzungen gestorben. "Das vorläufige Obduktionsergebnis hat als Todesursache ein schweres Schädel-Hirn-Trauma durch mehrfache stumpfe Gewalteinwirkung ergeben", sagte Barbara Gass, Sprecherin der Polizei Wien am Sonntag. Das Baby soll auch Rippenbrüche aufgewiesen haben. Es soll bereits tot gewesen sein, als es im Mistkübel abgelegt wurde. Als dringend tatverdächtig gilt die Mutter, eine 30-jährige österreichische Staatsbürgerin.

"Familiäre Probleme"

Die Frau wurde dem Landeskriminalamt Wien zufolge mehrfach zum Tatvorwurf vernommen und zeigt sich geständig. Als Motiv habe sie "familiäre Probleme" angegeben, teilte die Polizeisprecherin mit. "Sie dürfte den Säugling mit den eigenen Händen getötet haben", teilte die Polizeisprecherin mit. Die Staatsanwaltschaft hat bereits einen U-Haftantrag gestellt, die Verdächtige befindet sich über Anordnung der Staatsanwaltschaft in einer Justizanstalt. Für die 30-Jährige gilt die Unschuldsvermutung.

Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

Die Ermittlungen in dem tragischen Fall sind noch nicht abgeschlossen: Beispielsweise steht noch nicht fest, wann genau die Tatverdächtige die Neonatologiestation verlassen hat und wann das Baby gestorben ist. Um das festzustellen, werden sämtliche Videoüberwachungsanlage im Krankenhaus und auf dem Spitalsgelände ausgewertet. "Die Kameras, die es gibt, werden wir auswerten. Aber wir werden zunächst nicht darlegen, wo welche Kamera hängt", so Gass.

Kriminalisten hatten seit vergangenem Donnerstagmittag fieberhaft nach dem verschwundenen Frühchen gesucht. Am Freitag um 10 Uhr wurde der Säugling schließlich außerhalb des Spitalsareals entdeckt.