"In der Früh und am Abend profitieren Fahrgäste künftig im Fernverkehr von zusätzlichen Tagesrandausweitungen auf den Strecken Graz - Wien, Salzburg - Innsbruck, Salzburg - Klagenfurt und Graz - Schwarzach-St. Veit. Neue Frühverbindungen gibt es auch von Bregenz nach Innsbruck und von Wien nach Linz und Salzburg. Auf der Strecke von Wien nach Budapest werden die Züge fortan im Stundentakt verkehren. Von Zürich - Bregenz - München werden ebenso zusätzliche und schnellere Verbindungen angeboten.
Ausgebaut wird auch das Wochenend-Angebot: Von Wien kann das steirische Thermen- und Vulkanland mit der Thermenbahn erreicht werden. Von Linz oder Wels geht es wochenends künftig im Zwei-Stunden-Takt und unkomplizierter an den Attersee. Und für Skifahrer und Wanderer gibt es am Wochenende neue Direktverbindungen von Wien über Linz nach Hinterstoder und Schladming bis nach Bischofshofen.
Einfachere Sitzplatreservierung und Schachbrettmuster
Mit dem neuen Fahrplan kommen auch Verbesserungen bei der Sitzplatzreservierung per App: Mit der grafischen Darstellung der Sitzplätze im Waggon können Fahrgäste in den Railjets ihren Platz selbst auswählen und sich daran orientieren, wie viele Plätze im Waggon schon reserviert wurden. Im Zuge des Fahrplanwechsels werden die reservierten Sitzplätze auch nur mehr schachbrettartig vergeben. "Diese neue Schachbrett-Reservierungslogik sieht vor, dass bei den Zügen im Fernverkehr grundsätzlich nur die Fensterplätze buchbar sind bzw. bei 4er-Karrees die Plätze schräg gegenüber", erläuterte ein Bahnsprecher. "Die Plätze neben den reservierten Sitzen sollen frei bleiben und werden entsprechend mit 'Bitte freihalten' auf der Anzeige gekennzeichnet." Andere Passagiere sollen diese Plätze nicht besetzen. Aber: "Sollte ein Zug voll sein und das aufgrund der hohen Passagierzahl nicht möglich sein, darf man sich aber auch auf diese Plätze setzen." Damit möglichst viele "Bitte freihalten"-Plätze auch tatsächlich frei bleiben, werden über die Weihnachtsfeiertage mehr Züge auf die Gleise geschickt. Am 23., 24., und 27. Dezember sowie am 2. und 3. Jänner gibt es zusätzliche Züge ab bzw. nach Wien von Westen und Süden. So gibt es bis zu 10.000 Sitzplätze mehr als an normalen Tagen.
Mehr Nachtzugverbindungen
Klimafreundlich und bequem über Nacht in europäische Metropolen - die ÖBB machen es möglich und lassen das einstige Nachtzugnetz wiederaufleben. Mit der neuen Nightjet-Verbindung geht es ab Fahrplanwechsel täglich von Wien und Innsbruck nach Amsterdam. Der Nightjet von Wien nach Brüssel fährt künftig das ganze Jahr über drei Mal pro Woche und kommt früher in Brüssel etwas früher an - um 9.45 Uhr anstatt um 11.00 Uhr. Ab Ende 2022 sollen 13 neue Nightjet-Garnituren im Einsatz sein. Ein Teil der bestehenden erhält ein Update. Alle erneuerten Wagen werden mit einem barrierefreien Abteil ausgestattet und ein Radtransport wird künftig möglich sein, auch sollen sie mit W-LAN ausgestattet werden. Die neuen Liegewagen werden künftig eine generelle Vierer-Belegung haben.
Bis Jahresende sollen die Railjet- und Nightjetzüge mit neuen Desinfektionsmittel-Spendern in den WC-Anlagen ausgestattet werden. Außerdem können in Bordrestaurants der Züge auch während der Fahrt Handdesinfektionsmittel sowie ein Mund-Nasen-Schutz gekauft werden.
Im Sinne der Nachhaltigkeit werde die Bundesbahn in den Bordrestaurants von Dosengetränken auf Glasflaschen umstellen. Damit könne man rund 1,4 Tonnen an Aluminium einsparen. Die Österreich-Card der ÖBB bleibe bis zur Einführung des österreichweiten 3-Tickets bestehen.
Gong geht in den Ruhestand
Der alte Gong bei ÖBB-Durchsagen, seit 30 Jahren "im Dienst", wird in den Ruhestand geschickt. Ein Nachfolger wurde vom Sound-Architekten Herwig Kusatz geschaffen. Dem "entspannt ausklingenden Ton B (B für Bahn) wird eine beruhigende Wirkung attestiert", berichteten die ÖBB am Freitag. Er wurde im Bassbereich zurückhaltend gemastered, um für Anrainer nicht störend, aber für die Fahrgäste gut hörbar zu sein. Die charmante Stimme von Chris Lohner bleibt den Reisenden erhalten.
Am Bahnhof werden Menschen mit einer Vielzahl von verschiedensten Hinweisen konfrontiert. Aufgrund auch der unterschiedlichen Wertigkeit dieser Informationen sei es notwendig, dass Fahrgäste eine klare akustische Zuordnung treffen können. Ein einheitliches Klangbild soll die Wiedererkennung erleichtern. Das ist auch im Sinne der Barrierefreiheit.