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Polizei sprengte brutal agierende Drogenbande in Graz

Die Polizei hat in den vergangenen Monaten in Graz eine internationale Drogenbande zerschlagen, elf Personen festgenommen und mehrere Kilogramm Suchtmittel beschlagnahmt. Die Festnahmen erfolgten vor einer Woche bei einem groß angelegten Zugriff von Ermittlern zusammen mit dem Einsatzkommando Cobra Süd. Die Bande soll laut Landespolizeidirektion Steiermark vom Dienstag gegen Konkurrenten ausgesprochen gewalttätig vorgegangen sein.

Mehrere Kilogramm Suchtmittel beschlagnahmt
Mehrere Kilogramm Suchtmittel beschlagnahmt

Die Drogenermittler des Landeskriminalamtes (LKA) und des Kriminalreferats (KR) des Stadtpolizeikommandos Graz hatten lange gegen die Gruppe ermittelt, die jahrelang ihren Suchtmittelhandel betrieben hatte. Als Haupttäter gelten ein 50-jähriger Türke und ein 26-jähriger Syrer, wohnhaft in Graz. Mit weiteren Verdächtigen - meist Asylwerbern oder subsidiär Schutzberechtigten unterschiedlicher Nationalitäten - sollen sie mehrere Suchtgiftdepots in verschiedenen Wohnungen angelegt haben. Von dort aus brachten sie die Drogen in der Rotlichtszene und der Gastronomie illegal in Umlauf. Auch in Grazer Parkanlagen wurde gedealt. Ermittler gehen von Cannabis im zweistelligen Kilobereich und zumindest vier Kilogramm Kokain aus. Dabei gingen die Täter teils äußerst brutal und mit massiver Gewalt gegen etwaige Konkurrenten im Milieu vor.

Polizei griff zeitgleich an mehreren Orten zu

Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz und mit Unterstützung von Ermittlern mehrerer steirischer Bezirke, der Fremdenpolizei sowie Cobra-Spezialpolizisten griffen die Beamten am Montag, dem 20. Oktober, zeitgleich an mehreren Orten zu. Dabei wurden elf Personen festgenommen und zwölf Hausdurchsuchungen durchgeführt. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich überwiegend um Männer im Alter zwischen 24 und 52 Jahren, die laut Polizei die Deals als zentrale Einnahmequelle für sich und ihre Familien in deren Herkunftsländern abwickelten. Die Verdächtigen sind aus Österreich, Syrien, Afghanistan, Slowenien, Rumänien und der Türkei bzw. der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Sechs sind in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Haft. Bereits vor diesem Zugriff kam es zu Festnahmen und Sicherstellungen von mehreren Kilogramm Suchtmittel, Waffen und Bargeld. Auch bei diesen Personen handle es sich überwiegend um subsidiär Schutzberechtigte oder Asylwerber aus Syrien.

Die Ermittlungen sind laut Polizei noch nicht abgeschlossen. Hierbei konzentrieren sich die Kriminalisten vor allem auf Lieferanten der Drogen aus dem Balkanraum. Beim Kriminalreferat im Stadtpolizeikommando Graz laufen ferner Ermittlungen nach einer Serie von Gewalttaten. Es wird wegen gefährlichen Drohungen, Nötigungen, absichtlich schweren Körperverletzungen und schweren Raubüberfällen unter Anwendung massiver Gewalt ermittelt. Hier dürfte es sich um Revierstreitigkeiten im Drogenmilieu gedreht haben.