Gegen 9.30 Uhr ging am Freitag bei der Innsbrucker Polizei ein Notruf ein. Ein Mann hatte Alarm geschlagen, nachdem sein Nachbar bei ihm erschienen war und ihm mitgeteilt hatte, dass er seine Ehefrau mit einem Messer tödlich verletzt habe.
Kurz darauf waren Beamte an Ort und Stelle in dem Mehrparteienhaus und nahmen den mutmaßlichen Täter, einen 59-jährigen serbischen Staatsbürger, fest. Dieser machte auch keinerlei Anstalten zu flüchten oder sich gegen die Verhaftung zu wehren. Er steht nach Angaben von Katja Tersch vom Landeskriminalamt Tirol unter dringendem Mordverdacht.
Rettungskräfte hatten zwar noch versucht, die 50-jährige Frau albanischer Herkunft zu reanimieren - allerdings ohne Erfolg.
Als Tatwaffe wurde ein Küchenmesser sichergestellt, das der 59-Jährige im Zuge eines Streits gegen seine Frau gerichtet hatte.
Die Leiche der 50-Jährigen wurde noch am Freitagnachmittag obduziert. "Details habe ich noch keine, aber es wurden mehrere Stichverletzungen im Rücken und Abwehrverletzungen an den Händen festgestellt", berichtete Katja Tersch.
Der Beschuldigte habe sich bei seiner Vernehmung geständig gezeigt. "Er sagt, dass es in den frühen Morgenstunden zu einem Streit gekommen ist. Konkretes Motiv hat er keines genannt. Nur so viel, dass er sich derart provoziert gefühlt hat, dass er auf seine Frau eingestochen hat." Der Serbe wurde am Freitagabend in die Justizanstalt Innsbruck überstellt. Gegen den Mann wurde bis dato weder eine Wegweisung noch ein Betretungsverbot ausgesprochen.
Damit sind in diesem Jahr bereits 26 Frauen im Zuge von Gewaltakten getötet worden. Und es ist der dritte Femizid innerhalb von sechs Tagen.
Am Montag hatte ein 28-jähriger Rumäne eine 29-jährige Landsfrau mutmaßlich mit einem selbst geschnitzten Baseballschläger erschlagen und dann die Leiche vor der Bezirkshauptmannschaft Villach abgelegt. Auch er ließ sich, wie der 59-jährige Serbe in Innsbruck, widerstandslos festnehmen und gab an, dass er im Zuge eines Streits zugeschlagen habe. Nur etwa 24 Stunden davor war eine 37-jährige Frau in Wien-Floridsdorf von einem 45-jährigen Mann erstochen worden. In der betreuten Einrichtung war es zu einem Streit um Drogen gekommen.