"Damit kamen in Österreich bereits jetzt mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben als in der Schweiz im gesamten Vorjahr", sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. In der Schweiz starben 2024 insgesamt 250 Menschen im Straßenverkehr, um 53 weniger als in Österreich heuer in den ersten neun Monaten.
Vorbildhafte Schweiz
"Die Schweiz hat mit Tempo 80 auf Freilandstraßen und Tempo 120 auf Autobahnen niedrigere Tempolimits. Die Toleranz beim Überschreiten von Tempolimits ist geringer und die Strafen sind höher. Und die Schweiz profitiert bei der Verkehrssicherheit auch davon, dass sehr viel mit der Bahn gefahren wird, die um ein Vielfaches sicherer als das Auto ist", erläuterte Jaschinsky.
Im ersten Halbjahr 2025 waren in Österreich 58 Prozent der Verkehrstoten die Folge von Ablenkung oder nicht angepasster Geschwindigkeit. Bei den tödlich verunglückten Pkw-Insassen waren sogar drei Viertel der Todesfälle auf Ablenkung und zu hohes Tempo zurückzuführen.
Tempo senken und Handy am Steuer stärker verfolgen
Auf Freilandstraßen sollte daher auch in Österreich Tempo 80 die Regel und Tempo 100 die zu begründende Ausnahme sein. Zudem solle "Handy am Steuer" als Delikt ins Vormerksystem.
Fast 40 Prozent der Verkehrstoten waren Pkw-Insassen, ein Viertel sind Motorrad- und Mopedfahrer. Jeder neunte Verkehrstote heuer war zu Fuß unterwegs, die drittgrößte Opfergruppe.
Laut Österreichs Verkehrssicherheitsziel sollte bis 2030 die Zahl der Toten auf weniger als 207 reduziert werden, erinnerte der VCÖ. Im Vorjahr wurden 351 Verkehrstote gezählt.