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Verurteilter Kärntner Legobetrüger wurde in Haft rückfällig

Weil er noch in Strafhaft als mutmaßlicher Betrüger rückfällig geworden sein soll, muss sich ein 27-jähriger Kärntner demnächst vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten. Der Mann war schon zwei Mal vor Gericht, weil er teure Lego-Sets zum Verkauf anbot, aber diese nicht lieferte. Dafür wurde er zu insgesamt fünf Jahren Haft verurteilt - und machte weiter, während er seine Strafe absaß, bestätigte das Landesgericht auf APA-Anfrage einen Bericht der "Kronen Zeitung".

Teure Lego-Sets erhofften sich die Kunden, bekamen aber nichts
Teure Lego-Sets erhofften sich die Kunden, bekamen aber nichts

Der Klagenfurter soll bereits 2019 mit seinen Betrügereien begonnen haben. Über seinen Lego-Shop täuschte er mehr als 250 Kunden aus dem In- und Ausland. Aufgenommene Bestellungen versandte er falsch oder gar nicht - in mehreren Fällen verschickte er Sand anstatt Lego, um das richtige Gewicht vorzutäuschen. Insgesamt war damals ein 520.000 Euro hoher Schaden entstanden. Im Sommer 2021 fasste der Mann drei Jahre Haft aus, davon eines unbedingt. Das Oberlandesgericht (OLG) Graz korrigierte die Strafe später allerdings auf drei Jahre unbedingt.

Noch bevor er wegen der OLG-Entscheidung wieder in Haft musste, wurde der Klagenfurter rückfällig: Bereits im Frühjahr 2022 bot er erneut seltene und dadurch teure Lego-Sets an und kassierte von seinen Opfern Vorauszahlungen, lieferte aber nicht. Für den diesmal 120.000 Euro hohen Schaden musste er für zwei zusätzliche Jahre in Haft, entschied das Landesgericht Klagenfurt im Jänner 2024.

Handy ins Gefängnis geschmuggelt

Bereits wenige Monate nach seiner jüngsten Verurteilung wurde der in Strafhaft befindliche Mann rückfällig, heißt es in dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Mit einem offenbar in die Haftanstalt geschmuggelten Handy soll der Insasse weitere Kunden mit nicht vorhandenen Lego-Sets abgezockt und so um 11.000 Euro gebracht haben.

Weil er als Rückfallstäter gilt, drohen dem Mann nun - trotz der vergleichsweise niedrigen Schadenshöhe - ganze siebeneinhalb Jahre Haft wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges. Ein Termin für die Hauptverhandlung stand vorerst noch nicht fest.