"Zudem beschränkt er die korrekte Anwendung des Regelwissens, die Reaktionsleistung sowie die Feinmotorik - oftmals zuallererst das Sehvermögen. Darüber hinaus wird durch den Konsum oft auch eine trügerische, verbesserte Selbsteinschätzung der Leistungsfähigkeit vermittelt. All das geht meist mit einer falschen Risikobereitschaft einher", warnte Seidenberger. Die Expertin des Mobilitätsclubs appellierte daher an alle, nur im vollen Besitz der eigenen Fähigkeiten "clean" am Straßenverkehr teilzunehmen.
Unterstützung für FIA-Verkehrssicherheitskampagne
"Fahre nicht unter Einfluss. Behalte die Kontrolle" ist der Slogan einer FIA-Verkehrssicherheitskampagne, die auf die Risiken des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss hinweist und die der ÖAMTC unterstützt. "Die Kontrolle zu behalten bedeutet, diese Gefahren zu erkennen und die richtige Entscheidung zu treffen, bevor man sich ans Steuer setzt oder den Lenker anfasst. Indem wir uns zu nüchternem und aufmerksamem Fahren verpflichten, schützen wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das Leben aller, mit denen wir die Straße teilen", erläuterte Seidenberger. Die FIA ist die Fédération Internationale de l'Automobile, der internationale Dachverband der weltweiten Mobilitäts- und Automobilclubs aus 146 Ländern.
Alarmierende Werte
Mit 7,3 Prozent aller Verkehrsunfälle im Jahr 2024 erreichten Alkoholunfälle den dritthöchsten Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen im Jahr 1992. Übertroffen wurde er nur in den vergangenen beiden Jahren mit 7,5 und acht Prozent. Dabei wurden 3.340 Personen verletzt und 33 Personen getötet. Außerdem ereigneten sich im Jahr 2024 in Österreich insgesamt 176 Drogenunfälle mit Personenschaden im Straßenverkehr, ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben, doppelt so viele wie 2023 und die höchste Zahl seit Erfassungsbeginn im Jahr 2012. Sechs der zwölf Getöteten standen selbst unter Drogeneinfluss, die weiteren sechs Todesopfer waren nicht durch Drogen beeinträchtigt. 88 Prozent der dabei beteiligten Personen unter Drogeneinfluss waren Männer.
Zwar wurden die meisten Alkoholunfälle 2024 von Pkw-Lenkerinnen und -Lenkern verursacht (2024: 48 Prozent). Doch während in diesem Segment die Zahlen zurückgehen, steigt die Beteiligung von Nutzerinnen und Nutzern anderer Mobilitätsformen: 25 Prozent saßen demnach im vergangenen Jahr auf einem Fahrrad, 11,5 Prozent benutzten Scooter oder E-Scooter, fünf Prozent Motorräder.