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Zweites Todesopfer nach Sturm in Pöchlarn

Das Unwetter-Unglück vom Samstag in Pöchlarn (Bezirk Melk) hat ein zweites Todesopfer gefordert. Ein Mann erlag am Montag seinen Verletzungen. Ein knapp acht Jahre alter Bub ist seither Vollwaise.

Zweites Todesopfer nach Sturm in Pöchlarn
Zweites Todesopfer nach Sturm in Pöchlarn

Landeshauptmann Pröll gab Soforthilfe für den Buben in Auftrag. Dem knapp Achtjährigen unter die Arme greifen wird auch "Hilfe im eigenen Land - Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen". Die Organisation werde eine monatliche Patenschaft für die Dauer von zehn Jahren übernehmen, so Präsidentin Sissi Pröll. Für den Buben, der bereits Anfang 2010 seine Mutter verloren hatte, wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet - RZB, Kto.-Nr.: 1-04.101.010, BLZ 31000, Verwendungszweck: Lukas. Der "Löwenherzfonds" des Vereins "Pro NÖ" hilft mit 3.000 Euro, teilte Präsident LHStv. Sepp Leitner mit.

Der Schüler erlitt bei dem Unglück schwere Kopfverletzungen. Er wird im Landesklinikum St. Pölten behandelt, wo er bereits auf die Kinderstation verlegt wurde.

Abgerissene Äste eines mächtigen Baumes - Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner sprach von einer Kastanie - waren auf Zelte gestürzt und hatten Menschen unter sich begraben. Das Unwetter sei "sehr schnell hereingebrochen", sagte Haselsteiner. Es habe keine Hinweise gegeben, dass Gefahr von dem Baum ausgehen könnte.

Staatsanwaltschaft ermitteltDie Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Außerdem wurde ein Sachverständiger beauftragt, der die Beschaffenheit jenes Baumes prüfen soll, von dem abgerissene Äste auf Zelte gestürzt waren und Menschen unter sich begraben hatten.

Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Personen, die als Ansprechpartner bzw. als Verantwortliche der Veranstaltung aufscheinen, sagte die Leitende Staatsanwältin Michaela Schnell am Dienstag zur APA. Einvernahmen seien angeordnet. Noch am Montag sei überdies der Sachverständige bestellt worden. Wie lange es dauern werde, bis ein Gutachten vorliegt, sei vorerst nicht absehbar, so Schnell. Der Unglücksort, der Schlosspark in Pöchlarn, bleibt gesperrt.

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