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Die wahren Verdiener im Musikgeschäft sind klein gedruckt

Wer die bestverdienenden verstorbenen Prominenten sind und warum Whitney Houston keine guten Karten hat, in diesem zweifelhaften posthumen Ranking an vorderer Stelle mitzuhalten.

Die rund 30 Millionen Dollar, welche Michael Jackson jedem seiner drei Kinder hinterließ, können zwar den Verlust eines Elternteils niemals gutmachen, aber sie sichern zumindest in finanzieller Hinsicht die privilegierte Zukunft für Prince, Paris und Blanket Jackson.

Wenig Trost wird auch Bobbi Kristina, die 18-jährige Tochter der verstorbenen Pop-Ikone Whitney Houston, in ihrem Erbe finden, zumal sie der tragische Tod ihrer Mutter extrem traf.

Doch zumindest muss sie sich in naher Zukunft keine Sorgen um Geld machen, denn sie kann aufgrund des voraussichtlichen "posthumen Erfolgs" ihrer Mutter in den nächsten Jahren mit einem Einkommen von zehn Millionen Dollar rechnen. Sowohl Michael Jackson als auch Whitney Houston waren am Ende ihres Lebens durch Drogenexzesse und exzentrische Lebensstile an den Rand des finanziellen Ruins geraten. Beide Stars planten ein Comeback, und für beide trat dieses Comeback letztendlich auch - ein ironischerweise beschleunigt durch einen tragischen, vorzeitigen Tod.

Weltweit wurden 38 Millionen Jackson-Alben in den ersten sechs Monaten nach seinem Tod verkauft. Jackson verdrängte damit Elvis Presley von der "Forbes"-Liste der bestverdienenden verstorbenen Prominenten. Whitney Houstons "Greatest Hits"-Album werden ähnliche Verkaufszahlen vorausgesagt. Seit dem Bekanntwerden ihres Todes stürmt ihr Mega Hit "I Will Always
Love You" die US-iTunes-Charts. Allerdings wird Whitney Houstons Nachlass trotzdem nur einen Bruchteil von Jacksons Einnahmen umfassen.

Denn zum Unterschied von Jackson, der seine größten Hits selbst schrieb und damit die Urheberrechte besaß, war Whitney Houston "nur" die Interpretin von Liedern, die andere kreierten. "I Will Always Love You" stammt zum Beispiel aus der
Feder von Dolly Parton (66).

Ein "Writer/Publisher" erhält in der Regel jedes Mal, wenn sein Song gespielt wird, acht Cent. Sänger, die ein Lied nur interpretieren, erhalten einen Vorschuss pro voraussichtlich verkauftem Album von rund zwei Dollar. Doch davon werden die Kosten für die Produktion und Vermarktung des Albums abgezogen.

Dies könnte bedeuten, dass - obwohl Millionen von Aufnahmen verkauft werden - eine Künstlerin wie Whitney Houston immer noch Schulden bei ihrer Plattenfirma hat.

Die Songschreiberin und Sängerin Dolly Parton hingegen verdient direkt, sowohl an den erhöhten Verkaufszahlen, als auch den Radioeinsätzen. Parton, die den Song im Jahr 1973 schrieb, wird voraussichtlich in den nächsten Jahren viele Millionen Dollar damit verdienen.

Aber das Geld bringt keine Freunde zurück. Und als bei den diesjährigen Grammys Jennifer Hudson "I Will Always Love You" als Erinnerung an Houston sang, brach Dolly Parton in Tränen aus.

Und mit ihr weinten Fans auf der ganzen Welt.