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Äußerst seltener Schnabelwal in Neuseeland an den Strand gespült

Ein Exemplar einer äußerst seltenen und wenig bekannten Walart wurde an einen Strand in Neuseeland gespült. Der etwa fünf Meter lange Kadaver des Meeressäugers wurde am 4. Juli nahe Dunedin auf der Südinsel entdeckt. Laut Angaben der lokalen Naturschutzbehörde (DOC) handelt es sich vermutlich um einen Bahamonde-Schnabelwal. Wissenschaftlich sind bisher nur wenige Exemplare dieser Art dokumentiert.

Bei dem angeschwemmten Wal soll es sich um ein äußerst seltenes Exemplar handeln.
Bei dem angeschwemmten Wal soll es sich um ein äußerst seltenes Exemplar handeln.

"Bahamonde-Schnabelwale sind eine der am wenigsten bekannten Großsäugetierarten der Neuzeit", sagte DOC-Operationsleiter Gebe Davies. "Aus Sicht der Wissenschaft und des Tierschutzes ist das eine riesige Sache." Das gerade erst verstorbene Tier biete eine wichtige Gelegenheit, es zu sezieren und die Art weiter zu erforschen.

Schnabelwal: Genetische Analysen stehen bevor

Genetische Proben wurden bereits zur Analyse eingesandt. Derzeit befindet sich der Wal in einem Kühlhaus, um seine Überreste zu konservieren, bis die nächsten Schritte entschieden seien, schrieb DOC in einer Mitteilung. Auch die neuseeländischen Ureinwohner, die Maori, sollen hinzugezogen werden, damit dem Tier der angemessene Respekt entgegengebracht werde, hieß es.

Maori hatten Wale zu juristischen Personen erklärt

Denn für die Maori sind Wale mehr als Tiere: Sie sehen eine direkte Verbindungslinie zwischen sich und den Meeressäugern und betrachten sie als ihre Vorfahren. Zusammen mit anderen indigenen Inselbewohnern im Südpazifik hatten Maori-Anführer erst im April Wale zu juristischen Personen erklärt.

Bahamonde-Schnabelwal: Mesoplodon traversii ist sehr selten

Der Bahamonde-Schnabelwal heißt mit wissenschaftlichem Namen Mesoplodon traversii. 1874 waren erstmals Kieferteile und Zähne dieser Walart gefunden worden. Seither gab es nur eine Handvoll weiterer Funde - darunter 2010 erstmals zwei komplette Exemplare. Die Mutter und ihr Kalb waren damals auf der neuseeländischen Nordinsel angeschwemmt worden und kurze Zeit später gestorben. Lebend im Meer wurden die Tiere noch nie dokumentiert.