"Gemeinschaftliches Handeln ist die stärkste Antwort der Menschheit auf Gewalt, Polarisierung und Klimakatastrophen", begründete der Geschäftsführer der Right Livelihood Stiftung, Ole von Uexküll, die Entscheidungen der Jury. Mut und Weitblick der 2025 Ausgezeichneten schafften ein Netz der Hoffnung und zeigten auf, dass eine gerechtere und lebenswertere Zukunft möglich sei.
Breites Spektrum
Konkret gehen die diesjährigen RLA-Awards an: die Organisation Pacific Islands Students Fighting Climate Change (PISFCC) und Julian Aguon aus Guam für ihren erfolgreichen Kampf, Staaten zum Klimaschutz zu verpflichten; die anonyme Aktivistengruppe "Justice For Myanmar" für die Aufdeckung internationaler finanzieller Unterstützung für die dortige Militärdiktatur; die Taiwanesin Audrey Tang für innovative digitale Anwendungen zur Stärkung der Demokratie; sowie das Basis-Netzwerk "Emergency Response Rooms", das im Sudan Versorgungsaufgaben übernimmt, die der zerrüttete Staat nicht mehr leisten kann.
Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgte heuer aus 159 Nominierungen aus 67 Ländern. Die Ausgewählten sind die ersten Preisträger aus ihren jeweiligen Ländern. Die Jury habe bewusst versucht, Konflikte und Akteure auszuwählen, die nicht im täglichen Fokus der Medien stehen, die aber nichtsdestotrotz von eminenter Bedeutung seien und breite Aufmerksamkeit verdienten, erläuterte von Uexküll in einem Journalistengespräch.
Preisgeld wird nicht mehr genannt
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember in Stockholm statt und wird live übertragen. Sämtliche Preise sind in diesem Jahr dotiert. Die Höhe der Preisgelder wird von der Stiftung seit einigen Jahren jedoch nicht mehr kommuniziert, weil diese Information in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass Preisträger deswegen Repressionen ausgesetzt waren.
Die Right Livelihood Stiftung in Stockholm ehrt seit über 40 Jahren Menschen und Organisationen, die sich für Menschenrechte, Frieden, Nachhaltigkeit und eine gerechte Welt einsetzen. Seit 1980 haben den Preis unter anderem die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, US-Whistleblower Edward Snowden und die ukrainische Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk erhalten.
Preisträger erhielten später auch Nobelpreis
Mehrere Alternative Nobelpreisträger, darunter der weißrussische Dissident Ales Bjaljazki, die kenianische Umweltschützerin Wangari Maathai und der kongolesische Arzt Denis Mukwege erhielten später auch den Friedensnobelpreis. Vergangenes Jahr ging einer der Preise an die palästinensische Menschenrechtsorganisation "Youth Against Settlements".
In der Liste der Alternativer Nobelpreisträgern finden sich auch drei Österreicher: Leopold Kohr (1983), Robert Jungk (1986) und Erwin Kräutler (2010).