Die unsichere Situation für Wissenschafterinnen und Wissenschafter in den USA angesichts der drastischen Forschungspolitik von Präsident Donald Trump war Impuls für ein neues Förderprogramm in Österreich. Nun hat die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) die mit je 500.000 Euro für 48 Monate dotierten Stipendien vergeben. Damit wechseln 25 bisher an US-Einrichtungen tätige Stipendiaten - bisweilen noch heuer - an eine der 14 zugelassenen heimischen Institutionen.
Einige von ihnen stammen aus renommierten Institutionen wie dem MIT (Massachusetts Institute of Technology), der Harvard University resp. Harvard Medical School und der Princeton University, wie die ÖAW mitteilte. Über die Motive für den Wechsel der überwiegenden Postdoc-Forscher und einzelner angehender Professoren liegen keine Details vor - sie sind sicherlich sehr unterschiedlicher Natur und nicht rein auf das potenziell erschwerte Arbeitsumfeld in den USA zu reduzieren. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten unterschiedlicher Nationalität repräsentieren verschiedenste Forschungsdisziplinen - von den Naturwissenschaften und Life Sciences bis hin zu den Geistes- und Kulturwissenschaften.
"Trump sei Dank für diesen Brain Gain"
Das im Juli erstmals ausgeschriebene Programm "APART-USA" der ÖAW zielt auf exzellente, in den USA tätige Wissenschafter nach dem Doktorat ab und möchte ihnen eine "attraktive Perspektive" in Österreich bieten. Über das Interesse zeigte man sich zufrieden, wobei Kandidaten für ein Stipendium von einer der 14 berechtigten Forschungseinrichtungen nominiert werden konnten. Die 25 Stipendiaten wechseln damit an Unis, Technische oder Medizinische Unis in Wien, Graz, Innsbruck und Linz, an die Universität für Bodenkultur und die Veterinärmedizinische Uni Wien, sowie an das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg und die ÖAW. Finanziert wird der Aufenthalt der Forscherinnen und Forscher zu 75 Prozent aus Mitteln des Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) und zu 25 Prozent von der aufnehmenden Forschungsstätte. Nominieren konnte man Personen aller Staatsbürgerschaften.
Die "exzellenten Persönlichkeiten aus den USA" brächten "neue Ideen, neue Perspektiven und internationale Netzwerke mit - das ist ein großer Gewinn für die österreichische Wissenschaft und ein wichtiger Impuls für die internationale Sichtbarkeit unseres Forschungsstandorts", wurde ÖAW-Präsident Heinz Faßmann in der Aussendung zitiert: "Trump sei Dank für diesen Brain Gain." Akademische Freiheit sei ein hohes Gut und eine unverzichtbare Säule unserer Demokratie, unterstrich Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ). Ob es eine weitere Ausschreibung von "APART-USA" geben wird, ist noch offen.