Lange Zeit galt die Hirlatzhöhle im Echerntal in Hallstatt als längste Höhle Österreichs. Inzwischen ist sie aber vom Schönberg-Höhlensystem im Toten Gebirge im oberösterreichisch-steirischen Grenzgebiet mit einer Länge von über 135 Kilometern überholt worden. Ein bisschen hat die Hirlatzhöhle aber jetzt wieder aufgeholt. Zu Weihnachten hat der oberösterreichische Höhlenforscher Gerhard Wimmer die Verbindung zu einem kleineren System gefunden - und damit die Möglichkeit zu einer Erweiterung. Taucher im Höhlensystem im EinsatzDer Anmarsch vom Eingang durch bekanntes unterirdisches Gelände bis zu den noch unerforschten Teilen der Höhle wird aber immer länger und mühsamer. Allein der Hin- und der Rückweg dauert mittlerweile etwa eine Woche und erfordert mehrfaches Biwakieren unter unwirtlichen Bedingungen: tiefe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Das Entdecken von Neuland ist ohnehin anstrengend, es muss vermessen und später kartographiert werden. Dort, wo anderen wegen des Wassers bereits der Weg versperrt bleibt, kommen zu guter Letzt nur mehr Taucher hin. In den vergangenen Jahren sind sie in der Hirlatzhöhle bis auf etwa 500 Meter an die wasserführende Obere Brandgrabenhöhle vorgedrungen. Auch diese wird seit längerem erforscht. Nur im Winter, wenn die Niederschläge auf dem Dachstein als Schnee liegen bleiben und nicht in das darunterliegende Karstgebirge versickern, befindet sich wenig Wasser in der Höhle, und die verbliebenen Siphone können in einer nicht ungefährlichen Tauchaktion überwunden werden.
Dachsteinhöhle ist auf über 100 Kilometer angewachsen
Die Hirlatzhöhle im Dachsteinmassiv ist tatsächlich mehr als 100 Kilometer lang. In einer mehrtägigen Aktion sind Taucher bis zur Verbindung mit einem kleineren Höhlensystem vorgestoßen.

BILD: SN/APA/WILKE REINTS
Dachsteinhöhle ist auf über 100 Kilometer angewachsen