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Der Schädling Japankäfer wurde erstmals in Österreich nachgewiesen

Der invasive Schädling Japankäfer (Popilla japonica) ist in Österreich angekommen. Eine Frau in Hörbranz im Bezirk Bregenz ist in ihrem Privatgarten auf den meldepflichtigen Käfer gestoßen, informierte das Land am Freitag. Bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hieß es auf APA-Anfrage, es handle sich um den ersten Fund in Österreich. Das Insekt ist gefräßig und kann schwere Schäden in Land- und Forstwirtschaft verursachen.

Der invasive Schädling Japankäfer (Popilla japonica) ist in Österreich angekommen.
Der invasive Schädling Japankäfer (Popilla japonica) ist in Österreich angekommen.
Ein typisches Erkennungsmerkmal des Japankäfers sind die weißen Haarbüschel am Hinterleib.
Ein typisches Erkennungsmerkmal des Japankäfers sind die weißen Haarbüschel am Hinterleib.
Der Japankäfer (Popillia japonica) wird etwa 10 Millimeter lang und 6 Millimeter breit. Der Kopf und das Bruststück sind metallisch grün gefärbt, die Flügeldecken sind kupferfarbig schillernd.
Der Japankäfer (Popillia japonica) wird etwa 10 Millimeter lang und 6 Millimeter breit. Der Kopf und das Bruststück sind metallisch grün gefärbt, die Flügeldecken sind kupferfarbig schillernd.
Verschiedene heimische Blatthornkäfer im Vergleich zum Japankäfer.
Verschiedene heimische Blatthornkäfer im Vergleich zum Japankäfer.

Der Fundort in Vorarlberg befindet sich in unmittelbarer Nähe zu bereits bekannten Vorkommen im benachbarten Lindau (Bayern). In der Schweiz und in Italien hat der Käfer bereits Schäden verursacht. Einzelne Exemplare wurden schon mehrfach auch in Deutschland und in Slowenien gefunden. Das vom Land Vorarlberg betriebene Monitoring soll nun noch einmal intensiviert werden, hieß es. Im Bundesland wurde schon vor Jahren ein landesweites Fallennetz zur frühzeitigen Erkennung möglicher Vorkommen installiert. Die mit Lockstoffen bestückten Fallen befinden sich vorrangig entlang der Hauptverkehrsrouten wie der Rheintalautobahn (A14) und an Zollstellen. Die grenzüberschreitende Situation erfordere eine enge Abstimmung mit den deutschen Pflanzenschutzbehörden, so das Land.

Käfer schädigt mehr als 400 Pflanzenarten

Laut AGES schädigt der aus Ostasien stammende Japankäfer mehr als 400 unterschiedliche Pflanzenarten, darunter Laubgehölze, Zier- und Obstgehölze, landwirtschaftliche Kulturen und Wiesen. Ziel ist es daher, seine Ausbreitung zu verhindern. Die Agentur hat bereits vor einem Jahr eine Meldeplattform für den Japankäfer ins Leben gerufen. Das Land Vorarlberg rief am Freitag aktiv zur Mithilfe der Bevölkerung auf. Verdachtsfunde seien der AGES bzw. beim Amtlichen Pflanzenschutzdienst des Landes (landwirtschaft@vorarlberg.at) zu melden. Japankäfer seien nach Möglichkeit einzufangen und sicher aufzubewahren, etwa im Behälter eines Tiefkühlfachs.

Der Japankäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) und ist etwa zehn Millimeter lang und sechs Millimeter breit. Der Kopf und das Bruststück sind metallisch grün gefärbt, die Flügeldecken sind kupferfarbig schillernd. Auffällig sind nach Angaben der AGES die weißen Haarbüschel, von denen der Käfer jeweils fünf an der Seite des Hinterleibs und zusätzlich zwei Büschel auf dem letzten Hinterleibssegment hat.

(S E R V I C E - Link zur Meldeplattform unter: https://tforms.ages.at/japankaefer-meldungen/meldung-japankaefer)

Ein Video der Ages zum Japankäfer