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Deutsche Studie zeigt: Christen haben überdurchschnittlich viel Sex

Christinnen und Christen in festen Beziehungen haben in Deutschland häufiger Geschlechtsverkehr als der Durchschnitt der Bevölkerung: Das ist das Ergebnis einer neuen Sexualitätsstudie des Forschungsinstituts empirica für Jugend, Kultur & Religion in Kassel.

Für die Untersuchung befragten die Wissenschafter mehr als 10.000 nach eigener Aussage gläubige Personen online.
Für die Untersuchung befragten die Wissenschafter mehr als 10.000 nach eigener Aussage gläubige Personen online.

Für die Untersuchung befragten die Wissenschafter mehr als 10.000 nach eigener Aussage gläubige Personen online. Demnach gaben 26 Prozent der befragten Frauen und 21 Prozent der Männer an, in den vergangenen vier Wochen mehr als zehnmal Sex gehabt zu haben. Das ist deutlich mehr als in der Gesamtbevölkerung, wo dies nur 8 Prozent der Frauen und 10 Prozent der Männer angaben.

Anders stellt sich das Bild laut Forschungsinstitut bei Singles dar: Vor allem alleinstehende Männer leben demnach deutlich enthaltsamer. 89 Prozent von ihnen erklärten, in den vergangenen vier Wochen keinen Sex gehabt zu haben. In der Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil laut Studie bei 68 Prozent.

Pornografie bleibt Tabuthema

In Bezug auf sexuelle Praktiken ähneln gläubige Christinnen und Christen weitgehend dem Durchschnitt der deutschen Bevölkerung - mit einer auffälligen Ausnahme: Pornografie bleibt für viele ein Tabuthema. Während etwa die Hälfte der Deutschen schon einmal gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin Pornos angesehen hat, gilt das nur für rund ein Sechstel der Befragten aus dem christlichen Umfeld.

Insgesamt beobachten die Autoren der Studie einen Wandel im Denken über Sexualität. Viele Christinnen und Christen bewerteten Themen wie Selbstbefriedigung oder Geschlechtervielfalt heute deutlich offener als früher. Knapp zwei Drittel halten Selbstbefriedigung inzwischen für einen angemessenen Umgang mit sexuellen Bedürfnissen - trotz der traditionell ablehnenden Haltung der christlichen Moral. Die Mehrheit der Befragten gab zudem an, in Fragen der Sexualität liberaler zu sein als ihre jeweilige Kirchengemeinde.