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"ERC-"Starting Grant: Hochdotierte Förderung für Salzburger Wissenschafterin

Insgesamt erhalten 20 in Österreich tätige Wissenschafterinnen und Wissenschafter im Rahmen der aktuellen Ausschreibungsrunde einen hoch dotierten "Starting Grant" des Europäischen Forschungsrats (ERC).

Patricia Palacios, Philosophin der Physik, untersucht im Projekt MACBeh die Übertragbarkeit physikalischer Modelle auf biologische und soziale Systeme.
Patricia Palacios, Philosophin der Physik, untersucht im Projekt MACBeh die Übertragbarkeit physikalischer Modelle auf biologische und soziale Systeme.

Damit liegen heimische Forschungseinrichtungen erneut im Vergleich zur Größe des Landes im internationalen Vorderfeld. Im vergangenen Jahr war mit 24 Zuerkennungen der mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro dotierten Förderpreise ein Höchststand erreicht worden.

Europaweit gehen diesmal alles in allem Förderungen in der Höhe von 761 Millionen Euro an 478 Forschende, die in einer frühen Karrierephase mit einem "Starting Grant" künftig fünfjährige Grundlagenforschungsprojekte betreiben können. Das Rennen um die Preise ist eng: Laut Angaben des ERC vom Donnerstag bemühten sich in der aktuellen Runde knapp 4.000 Forscherinnen und Forscher mit ihren Vorhaben darum. Die Erfolgsquote lag bei knapp zwölf Prozent.

Preisträger über ganzes Land verteilt

Die meisten "Starting Grants" gehen diesmal an Forschende in Deutschland (99), in Großbritannien (60), in den Niederlanden (44) und Frankreich (41). Vor Österreich (20) landen dieses Mal außerdem noch die Schweiz, Belgien, Italien, Spanien und Schweden. Hinter Österreich finden sich in mit Respektabstand Dänemark und Israel mit je zehn Preisträgerinnen und Preisträgern.

Vier der heimischen Auszeichnungen gehen an Forschende, die an Instituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätig sind. Jeweils drei Starting Grants erhalten Jungwissenschafterinnen und -wissenschafter von der Universität und der Technischen Universität (TU) Wien. An der Medizinischen Universität (MedUni) Wien, am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ) und an der TU Graz freut man sich über je zwei Zuerkennungen. Jeweils ein Förderpreis geht an die Central European University (CEU) in Wien, die Universität Salzburg, die Medizinische Universität Innsbruck und an das Materials Center Leoben.

An der Universität Salzburg untersucht die Philosophin der Physik Patricia Palacios untersucht in ihrem interdisziplinären Forschungsprojekt MACBeh (From Spins to Birds to Traders: (M)odel (A)daptation in the Study of (C)ritical (Beh)avior), wann und warum Modelle aus der Physik erfolgreich auf andere Wissenschaftsbereiche übertragen werden. Ziel ist es der Universität Salzburg zufolge, mit Hilfe der Philosophie der Wissenschaft und konkreter Modellanalysen ein neues Verständnis von "Modellanpassung" zu entwickeln. Dieser Ansatz zeigt, wie physikalische Prinzipien mit bereichsspezifischem Wissen kombiniert werden können, um komplexes kollektives Verhalten besser zu verstehen.

Liste der Preisträger an österreichischen Forschungsinstitutionen (laut ERC):

Alexander Bor Central European University

Dorothea Maria Bosch Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Uros Delic Technische Universität Wien

Amelia Douglass Institute of Science and Technology Austria

Ylva Götberg Institute of Science and Technology Austria

Linda Grillova Medizinische Universität Wien

Max Hodapp Materials Center Leoben

Reinier Langelaar Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Eva-Maria Muschik Universität Wien

Gerben Oling Technische Universität Wien

Patricia Palacios Universität Salzburg

Andre Rendeiro Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Theresa Rienmüller Technische Universität Graz

Patrick Rockenschaub Medizinische Universität Innsbruck

Andreas Schindewolf Technische Universität Wien

Megan Sørensen Universität Wien

Philipp Tschandl Medizinische Universität Wien

Robert Winkler Technische Universität Graz

Torsten Zache Akademie der Wissenschaften (ÖAW)

Agata Zysiak Universität Wien

(S E R V I C E: https://erc.europa.eu)