In den Jahren 2023 und 2024 gab es dem Bericht zufolge besonders intensive und anhaltende marine Hitzewellen, die einen Großteil der Ozeane betrafen. Teile des Atlantiks seien 2023 an über 300 Tagen von einer Hitzewelle betroffen gewesen.
"Seit den 1960er-Jahren hat sich die Erwärmung der Ozeane beschleunigt, was darauf hindeutet, dass das System der Erde aufgrund des Klimawandels in einem gefährlichen Ungleichgewicht ist", hieß es vom Copernicus Marine Service. In der Ostsee sei ein deutlicher 30-Jahres-Trend zu beobachten, das Binnenmeer erhitze sich mehr als dreimal so schnell wie die Meere im globalen Mittel. Bei der Nordsee sei die Erwärmungsrate doppelt so hoch wie im Durchschnitt.
Heißer Sommer für die Ostsee
Nach Angaben des deutschen Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) von Anfang September lag die Temperatur in der südwestlichen Ostsee in den drei Sommermonaten dieses Jahres um bis zu 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel von 1997 bis 2021. "Wir leben auf einem Ozeanplaneten, und was mit unseren Meeren geschieht, wirkt sich bereits auf uns an Land aus", sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zum "Ocean State Report".
Die Erwärmung der Ozeane trage zu einer stärkeren Verdunstung und damit zu extremeren Niederschlägen und Überschwemmungen an Land bei. Der Anstieg des Meeresspiegels verursache zunehmend Probleme mit Überschwemmungen an den Küsten.
Der Copernicus Marine Service ist einer der sechs Dienste des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Europäischen Union. Er führt Ozeananalysen und Vorhersagen durch und wird von der Europäischen Kommission finanziert.