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Italien erhält fast 300 archäologische Fundstücke zurück

Die geraubten Werke waren in den Tresoren einer Galerie in Brüssel wieder aufgetaucht. Die Staatsanwaltschaft in Rom ordnete die Beschlagnahme an.

Die Staatsanwaltschaft in Rom ordnete die Beschlagnahme an (Symbolbild).
Die Staatsanwaltschaft in Rom ordnete die Beschlagnahme an (Symbolbild).

283 archäologische Fundstücke, die aus Gräbern und antiken Stätten in Italien geraubt wurden, kehren nach Rom zurück. Dabei handelt es sich um etruskische und römische Vasen und Statuen, altgriechischen Schmuck, Fragmente pompejanischer Fresken - Werke, die von Grabräubern nachts ausgehoben, illegal ausgeführt und schließlich in den Tresoren einer internationalen Galerie in Brüssel wieder aufgetaucht sind. Die Staatsanwaltschaft von Rom hat ihre Beschlagnahmung angeordnet.

Wie die römische Tageszeitung "La Repubblica" (Montagausgabe) berichtete, wurden die Fundstücke an Millionäre verkauft oder in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt. Ihr Wert ist unschätzbar. Dabei handelt es sich um einen der größten Rückführungsfälle von Kunstwerken der letzten 20 Jahre - ein harter Schlag gegen den internationalen Handel mit Antiken.

Ermittlungen betreffen Italien, USA und Belgien

Die Ermittlungen betreffen drei Länder - Italien, die USA und Belgien. Die römischen Staatsanwälte rekonstruierten ein langes Netz, das die Arbeit der Grabräuber mit den Lagern der "Phoenix Ancient Art" in Brüssel verbindet - einer führenden Gesellschaft im internationalen Antikenhandel. Die Inhaber der Gesellschaft werden zwar strafrechtlich nicht beschuldigt, doch ausgerechnet in ihren Lagerräumen stellten die Carabinieri auf Anordnung der römischen Staatsanwaltschaft Hunderte archäologische Objekte italienischer Herkunft sicher.

Dank der Verknüpfung von Datenbanken und Archivfotos gelang es, mindestens 283 Fundstücke ihrer italienischen Herkunft zuzuordnen. Die Objekte wurden in den Lagern der "Phoenix Ancient Art" in Brüssel entdeckt, wo die belgischen Behörden bereits zuvor Hunderte Gegenstände beschlagnahmt hatten. Alle Objekte wurden bei illegalen Grabungen entdeckt und anschließend illegal ins Ausland ausgeführt.

Unter den Fundstücken befinden sich unter anderem etruskische und korinthische Keramiken, römische Statuen, kleine Bronzefiguren und architektonische Dekorelemente. Auch hellenistische Spiegel und Vasen, römische Mosaike und Schmuckstücke wurden sichergestellt. Alle diese Objekte zählen nach italienischem Recht zum unveräußerlichen Kulturerbe des Staates.