Die Studie stützt sich zum einen auf Satellitendaten, die die hellsten Bereiche aufzeigen. Zum anderen fließen Daten aus dem oberösterreichischen Lichtmessnetz, das von 2014 bis 2024 an drei Messstationen in Linz Daten erhoben hat, sowie aus Helikopterflügen und bodengebundenen Rundummessungen mit Spezialkameras an ausgewählten Standorten ein.
Natürlicher Mondphasen-Rhythmus kaum mehr erkennbar
In klaren Nächten leuchtet der Himmel über der Innenstadt zumindest 16-mal heller als ein natürlicher Nachthimmel in unberührten Gebieten, bei Bewölkung - wenn die Wolken das Licht reflektieren - bis zu 250-mal, so die ersten Erkenntnisse. Der natürliche Rhythmus der Mondphasen sei in den Messungen kaum mehr erkennbar.
Die Auswertungen der Helikopterflüge zeigen, dass das östliche Industriegebiet der "Haupt-Hotspot" der Lichtverschmutzung und kontinuierlich etwa doppelt so hell wie die Innenstadt ist. Der Süden von Linz - hier gibt es vor allem Wohngebiete - hingegen sei mit einer Lichtstärke, die etwa zwei- bis dreimal geringer ist als in der Innenstadt, die am wenigsten betroffene Zone.
Lichtfarbe entscheidend
Besonders problematisch sind die im Industriegebiet häufig eingesetzten kalt-weißen bis bläulichen Lichtquellen. Denn die Messungen zeigen auch, dass bläulich-weißes Licht deutlich weiter horizontal und damit in die Ferne abstrahlt als warmweißes Licht.
Der Lichtverschmutzung entgegenzutreten und trotzdem "Angsträume zu verhindern" ist für Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) kein Widerspruch: "Es geht nicht darum, kein Licht zu haben, sondern darum, weniger und besseres Licht zu haben, dort wo wir es brauchen." Als Beispiel nannte sie den Volksgarten: Hier strahle viel Licht in den Himmel - das bringe wenig für das Sicherheitsgefühl, verstärke aber die Lichtglocke.
Potenzial bei Straßenbeleuchtung
Bei der Straßenbeleuchtung soll sich die Umstellung auf vollständig abgeschirmte LEDs in den kommenden Jahren positiv auswirken, weil bei diesen das Licht nur nach unten auf die Straße scheint und nicht nach oben in den Himmel oder zur Seite in Wohnungen. Zudem habe die Stadt in den vergangenen Jahren begonnen auf Unternehmen und Gebäudeeigentümer zuzugehen und sie zu überzeugen, freiwillig die Beleuchtung zu reduzieren, so Schobesberger. Hier geht es teilweise auch um "Nice-to-have-Licht" wie etwa Auslagenbeleuchtungen. Die Linzer Lichtstudie läuft noch bis Ende 2025.
(Quelle: APA)
