In der im Fachblatt „Nature Aging“ veröffentlichten Studie glich das internationale Team um Agustin Ibañez vom Trinity College Dublin das Alter der Teilnehmenden mit biologischen Daten und Verhaltensmerkmalen ab – etwa zu Gesundheit, Fitness, Lebensstil und sozialer Aktivität. So berechnete es, ob jemand biologisch jünger oder älter war als nach dem chronologischen Alter. Die Teilnehmenden waren 50 bis 90 Jahre alt.
Zusätzliche Sprache verstärkt Schutzwirkung
Mehrsprachige hatten eine merklich geringere Wahrscheinlichkeit für beschleunigtes Altern als Menschen, die nur eine Sprache sprechen. Jede zusätzliche Sprache verstärkte die Schutzwirkung. Die Forscher sprechen von einem dosisabhängigen Effekt.
Für Peter Berlit weist die Untersuchung auch auf einen Schutz vor Demenz hin. „Diese Studie bestätigt kleinere Beobachtungsstudien, die gezeigt haben, dass Mehrsprachigkeit offensichtlich einen Schutzfaktor vor Demenz darstellt“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zwar wurden in die Untersuchung keine Menschen mit Demenz eingeschlossen, doch Berlit sieht wichtige Hinweise auf Mechanismen, die das Risiko für kognitive Einbußen im Alter verringern könnten. „Die Resilienz gegenüber einer Einschränkung kognitiver Fähigkeiten wird tatsächlich erhöht dadurch, dass man mehrere Sprachen benutzt.“
