Der Naturschutzbund hat am Montag zur öffentlichen Wahl des "Tiers des Jahres" eingeladen. Zur Wahl stehen der Rothirsch, das Mauswiesel und das Alpenmurmeltier. Alle drei seien in ihrem Lebensraum immer wieder bedroht. Bis zum 2. November können die Stimmen abgegeben werden. Die Wahl findet auf der Homepage des Naturschutzbundes unter www.naturschutzbund.at statt.
Der Rothirsch ist laut der Organisation das größte dauerhaft heimische Wildtier in Österreich. Der landläufig gerne als "König des Waldes" bezeichnete Rothirsch sei ursprünglich ein Bewohner halb offener Landschaften und in Europa aufgrund menschlicher Aktivitäten in die Wälder gedrängt worden. In Gebirgsregionen fühle er sich im Sommer auch oberhalb der Baumgrenze wohl. Anders als Rehe bilden Rothirsche Rudel, die ihnen Sicherheit geben. Die Größe der Rudel sei abhängig vom Lebensraum und von der Rotwilddichte. Besonders männliche Hirsche haben einen großen Raumbedarf, sie können weite Wanderungen zurücklegen und sorgen so für Genaustausch.
Mauswiesel kann Fellfarbe wechseln
Das Mauswiesel ist das kleinste säugetierfressende Raubtier der Welt. Die Tiere haben meist ganzjährig braunes Fell an der Oberseite und sind unten weißlich, nur im Hochgebirge und in manchen nördlichen Regionen färbt sich - ähnlich wie bei dem verwandten Hermelin - ihr ganzes Fell im Winter schneeweiß ein. Mauswiesel sind laut Naturschutzbund Einzelgänger und besetzen Territorien, in denen sie vorwiegend diverse Wühlmäuse jagen, doch auch andere Mausarten, Spitzmäuse, Vögel, Eidechsen, Insekten und Würmer. Sie jagen sowohl am Tag als auch in der Nacht und müssen täglich etwa ein Drittel ihres Körpergewichts zu sich nehmen, um zu überleben. Hauptlebensraum der winzigen Marderart seien offene Landschaften, naturnahe Wälder, intakte Hecken und extensive Landwirtschaftsflächen.
Das Alpenmurmeltier ist - nach dem Biber - das zweitgrößte heimische Nagetier. Es lebt in den Alpen und Karpaten oberhalb der Baumgrenze in Familienverbänden von bis zu 20 Tieren. Die Tiere sind gut an harte klimatische Bedingungen angepasst und verbringen die Zeit von Oktober bis März im Winterschlaf, für den sie sich in den Sommermonaten die nötigen Fettreserven anfressen, so der Naturschutzbund. Bei Wanderungen im Gebirge hört man die Tiere meist lange, bevor man sie sieht: Ein Tier hält immer Wache und warnt die anderen mit Pfiffen vor Gefahren.