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Neues Wiener Biolabor: KI und Robotik sollen Forschung beschleunigen

Ein neues, mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik ausgestattetes Bioforschungslabor in Wien soll bisher jahrelang dauernde Experimente in wenigen Wochen durchführen, erklärte sein Leiter, der US-Forscher Wali Malik, der APA am Dienstag bei der Eröffnung.

 Der Leiter des Robotics Lab von AITHYRA, Wali Malik, bei einem Rundgang der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) „Neues Robotiklabor des Institutes AITHRY“ in Wien.
Der Leiter des Robotics Lab von AITHYRA, Wali Malik, bei einem Rundgang der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) „Neues Robotiklabor des Institutes AITHRY“ in Wien.

Ein neues, mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik ausgestattetes Bioforschungslabor in Wien soll bisher jahrelang dauernde Experimente in wenigen Wochen durchführen, erklärte sein Leiter, der US-Forscher Wali Malik, der APA am Dienstag bei der Eröffnung. Die Forscher können dadurch mehr wichtige Daten etwa über Krankheiten generieren und auswerten lassen. Im Gegensatz zu Menschen würden die KI- und Laborroboter auch Nächte und Wochenenden ohne Burnout-Gefahr durcharbeiten.

Die Künstliche Intelligenz soll bereits beim Design der Versuche helfen, so Malik, der kürzlich aus den USA an das auf KI-Einsatz in der Biomedizin fokussierte neue Institut namens „AITHYRA“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wechselte. Bei den vielen Millionen Molekülen in einer menschlichen Zelle wisse man meist gar nicht, welche in einem bestimmten Prozess wirksam sind, der etwa zu einer Erkrankung führt.

KI unterstützt weite Teile des Forschungsprozesses

Die KI würde die plausibelsten Kandidaten herauspicken und dann Experimente vorschlagen, um dies zu testen. Anschließend schreibe sie den Code für die Roboter, damit diese beispielsweise Zellen, Moleküle und Reagenzien mischen, inkubieren und schließlich analysieren, was sie im Verbund so tun.

Während die Roboter arbeiten, kann die KI die Prozesse überwachen, Fehler erkennen und für den nächsten Versuch beheben, erklärte Malik in Anwesenheit von EU-Forschungskommissarin Ekaterina Sachariewa und ÖAW-Präsident Heinz Faßmann. Nicht zuletzt sollten die in seinem Labor entwickelten Programme so anwenderfreundlich sein, dass jeder Wissenschafter und nicht nur ein Computerspezialist routinemäßig mit der KI- und Roboterhilfe umgehen kann.