"Ich will das noch nicht konkretisieren, aber ich bestätige, dass unser Interesse sehr groß ist", erklärte Krajčí am Montag der Nachrichtenagentur Sita in Bratislava. Demnach soll es Gespräche sowohl mit dem Konsortium Pfizer/Biontech als auch mit dem US-Unternehmen Moderna geben.
Sita hatte zuvor gemeldet, dass die bereits weit gediehene Entwicklung eines eigenen Coronaimpfstoffs durch die slowakische Firma Axon Neuroscience in Zusammenarbeit mit der Slowakischen Akademie der Wissenschaften aufgrund mangelnder finanzieller Unterstützung ins Stocken geraten sei. Anstatt mit finanzstärkeren Konzernen zu konkurrieren, erwäge man nun, das slowakische Expertenteam in eine internationale Kooperation mit einem der beiden großen Anbieter zu integrieren.
Von Sita befragte Experten wiesen jedoch darauf hin, dass eine reale Produktion von Impfstoffen in der Slowakei eher für künftige Epidemien ins Auge gefasst werden sollte. Die aktuelle Coronapandemie könnte aber den entscheidenden Anstoß geben, dass seit Jahren gehegte Pläne nun doch noch vorangetrieben würden. Tatsächlich hatte die Slowakei nach Darstellung von Sita bereits vor mehreren Jahren eine auf Grippeimpfstoffe ausgerichtete Produktionsstätte in Malacky, nördlich von Bratislava, errichtet. Weil sich Regierung und Investoren am Ende nicht einigen konnten, ging das bereits fertiggestellte Werk aber nie in Betrieb.