Rund ein Prozent von ihnen gab an, noch nie Sex gehabt zu haben. Diese Gruppe sei im Durchschnitt besser ausgebildet, aber auch einsamer, nervöser und unglücklicher als diejenigen mit sexueller Erfahrung, hieß es. Auch trete Sexlosigkeit häufiger in Gegenden mit größerer sozioökonomischer Einkommensungleichheit auf.
Insbesondere bei Männern spielen den Forschenden zufolge auch körperliche Merkmale eine Rolle. Männer, die noch nie Sex hatten, sind demnach häufiger physisch schwächer und leben tendenziell in Regionen, in denen es weniger Frauen gibt.
Auch Alkohol und Drogen werden seltener konsumiert
Etwa 15 Prozent der Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne sexuelle Erfahrungen sind der Studie zufolge auf genetische Faktoren wie Intelligenz oder neurologische Entwicklungsstörungen zurückzuführen. Außerdem zeigte sich, dass Menschen, die noch nie Sex hatten, seltener Alkohol und Drogen konsumieren und in jungen Jahren häufiger eine Brille trugen.
Sexlosigkeit sei das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels biologischer und sozialer Faktoren, erklärte eine der Studienautorinnen, Karin Verweij. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl Umwelt, Persönlichkeit als auch Genetik eine Rolle spielen."
Die Forschenden betonten, dass in der Studie nicht zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Sexlosigkeit unterschieden wurde. Manche Menschen entschieden sich bewusst für ein Leben ohne Sex, hieß es.