Eine vom Land Tirol in Auftrag gegebene, regionale Klimaanalyse hat im Tiroler Inntal von Erl bis Landeck für 125 Gemeinden Hitzehotspots identifiziert. Davon ausgehend gebe die Analyse Empfehlungen, um der Hitze entgegenzuwirken, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz im Innsbrucker Landhaus – etwa durch „Abbau von Wärmeinseln“ und „Förderung von Kaltluftprozessen“. Die Analyse sei in dieser Form österreichweit einzigartig, sagte Umweltlandesrat René Zumtobel (SPÖ).
Grundlage für die von den Wiener Ziviltechnikern Rosinak & Partner und Geo-Net erstellte Analyse sei dabei ein „repräsentativer Sommertag“ im Inntal gewesen, sagte der Geschäftsführer des Ziviltechniker-Unternehmens Karl Schönhuber. So sei mithilfe einer Modellberechnung schließlich ein „typischer Hitzetag“ grafisch dargestellt und damit der aktuelle „Klima-Status quo“ in dem erfassten geografischen Raum, in dem rund 534.000 Menschen wohnen, eruiert worden.
Mit diesem Tool ließen sich nunmehr „besonders sensible Bereiche erkennen“ und künftig beispielsweise bei Raumplanung, Bauvorhaben oder Ähnlichem darauf Rücksicht nehmen. Auch die Notwendigkeit, wo es mehr Grünflächen und verstärkte Entsiegelung brauche und wo sich „wertvolle Kaltluftproduktionsgebiete“ befänden, würden durch die Analyse und die damit einhergehende, öffentlich verfügbare „Klimakarte“ konkret sichtbar.
Kleinteilige Analyse für regionale Maßnahmen
Umweltlandesrat Zumtobel hoffte wiederum, dass sich österreichweit und darüber hinaus bezüglich der Studie „Nachahmer finden“, zumal die Zahl der Hitzetage – auch das werde durch die Analyse noch einmal eindrucksvoll unterstrichen – stark zunehme. „Es braucht solche kleinteiligen Analysen, um damit auch handfeste Maßnahmen in den Regionen zu setzen“, so Zumtobel.
Landeshauptmannstellvertreter und Raumplanungsreferent Josef Geisler (ÖVP) strich wiederum heraus, dass diese Analyse wichtige Impulse geben könne, was „das Wohnen und die Gestaltung des Lebensraums insgesamt betrifft“. Man müsse beispielsweise noch mehr in Richtung „erneuerbare Energie“ denken und „wichtige Kaltlufteffekte vor allem auch in den Städten nutzen“. Auch auf die Gestaltung von künftigen Dorfplätzen müsse man Einfluss nehmen, so Geisler.
Umsetzung von Maßnahmen „freiwillig“
Wichtig sei dabei, dass keine weitere Bürokratie aufgebaut werde, weshalb Anwendungen und Umsetzungen von Maßnahmen „freiwillig“ seien. Man sei jedoch zuversichtlich, dass Gemeinden, Bürgermeister, Planungsverbände und andere Akteure die Zeichen der Zeit verstanden hätten und mitziehen würden. Das unterstrich auch Zumtobel, der darauf hinwies, dass man nach der Pressekonferenz bereits wichtige Akteure aus diesem Umfeld zu einer „ausführlichen Präsentation der Ergebnisse“ der Analyse ins Landhaus geladen habe. „Es ist wichtig, dass möglichst viel aus der Klimaanalyse mit in den Alltag genommen wird und Maßnahmen folgen“, hielt er fest.
