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Totale Mondfinsternis: Frühaufsteher könnten "Blutmond" sehen

Obwoh die Wetterprognosen nicht ideal sind, könnte Montag früh ein beeindruckendes Schauspiel am Himmel zu beobachten sein. Was passiert bei einem "Blutmond"?

Zuletzt war im Juli 2018 ein imposanter „Blutmond“ am Himmel zu sehen
Zuletzt war im Juli 2018 ein imposanter „Blutmond“ am Himmel zu sehen

Früh aufstehen lohnt sich: Wer es am Montag noch vor Sonnenaufgang aus dem Bett schafft, kann den Vollmond rötlich schimmern sehen - sofern das Wetter mitspielt. Ab 5.41 Uhr wird der Mond etwa eine Stunde lang komplett im Kernschatten der Erde liegen. Da er gerade auf einem besonders erdnahen Abschnitt seiner in etwa elliptischen Bahn ist, erscheint er zudem besonders groß. Zu einer Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond kommen. Sonne, Erde und Mond liegen bei dieser Finsternis genau auf einer Linie.

Der Countdown für das Naturspektakel beginnt bereits gegen 4.34 Uhr: Dann rückt der Vollmond langsam in den Kernschatten der Erde. Das sehe tatsächlich so aus, als würde sich der Mond von einer Seite her langsam verdunkeln, sagt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg.

Der Mond leuchtet rötlich

Um etwa 5.41 Uhr ist der Mond dann vollkommen im Kernschatten verschwunden. Allerdings ist er dann nicht komplett schwarz, sondern leuchtet rötlich - weshalb er umgangssprachlich "Blutmond" genannt wird. Die Sonnenstrahlen werden in der Atmosphäre der Erde gebrochen und nur die roten gelangen zum Mond. "Deshalb entsteht diese rötliche Färbung", erklärt Liefke. Je nach Zusammensetzung der Atmosphäre - etwa der Menge an Staubteilchen und Wolken - fällt sie bei jeder Finsternis etwas anders aus.

Etwa eine Stunde lang kann der rötliche Vollmond bestaunt werden bevor er um 6.44 Uhr wieder langsam aus dem Kernschatten herausrückt. Um 7.51 Uhr ist das Spektakel wieder vorbei. Ein paar Minuten später geht er tief im Westen unter. "Wenn man sich das Ereignis anschauen möchte, sollte man also freie Sicht in Richtung Westen zum Horizont haben", rät die Astronomin.

Wetterprognose "leider nicht optimal"

In Österreich könnte allerdings das Wetter dem Schauspiel einen Strich durch die Rechnung machen. "Leider nicht optimal" sei die Prognose für Montagfrüh, sagt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Einige dichte Wolkenfelder ziehen durch, im Flachland und den Becken Südösterreichs ist Nebel möglich. In jedem Fall sollte man sich für Beobachtungen warm anziehen: Die Meteorologen erwarten Frühtemperaturen zwischen minus 10 und minus 3 Grad Celsius. Die nächste totale Mondfinsternis, die man von Wien aus im vollen Verlauf sehen kann, findet erst am Silvesterabend 2028 statt. Die nächste partielle Mondfinsternis gibt es bereits in der Nacht auf den 17. Juli 2019.

Sichtbar ist ie Mondfinsternis ist nach Angaben von Astronomen in Europa, Afrika mit Ausnahme der östlichen Küstenregion, über dem Atlantik, in Nord- und Südamerika, Grönland sowie in der Nordpolarregion.