Ein Team um Arka Pal und Nicholas Barton vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg untersuchte das Erbgut von gelben und magentafarbenen Löwenmäulchen (Antirrhinum) aus zwei durch hundert Kilometer getrennten Tälern der spanischen Pyrenäen. Die Blumen in dem einen Tal waren genetisch eng miteinander verwandt, und die Blumen in dem anderen Tal ebenfalls. "Die sieben Gene für die Blütenfarbe folgten diesem Muster aber nicht", erklärten die Forscher in einer Aussendung. Sie waren bei den weit entfernt wachsenden gelben Blumen ähnlicher als jeweils zu den magentafarbenen Nachbarn. Bei den weit entfernt wachsenden magentafarbenen Blumen waren sie ebenfalls ähnlicher als zu den jeweiligen gelben Nachbarn.
"Bestäubt werden die gelben als auch die magentafarbenen Varianten von der gleichen Bienenart", so Pal: Die einfarbigen Blüten ziehen beide mehr Bienen an als Kreuzungen dieser Unterarten mit zweifarbigen Blüten. Jene haben nämlich weniger Farbkontrast, erklärte der Forscher. Weil sie seltener besucht und bestäubt werden, haben sie weniger Nachkommen. Dadurch vermehren sich unifarbene Löwenmäulchen effektiver als bunte, und farbreine Varianten bleiben erhalten.
(S E R V I C E - Paper online: https://doi.org/10.1111/mec.70067)