Viele Studierende interessieren sich für ein Studium in England. Jetzt befürchten sie allerdings, dass Studieren auf der Insel in Zukunft nicht mehr möglich sein könnte. Dies betrifft auch Lara, eine Studentin der Universität Salzburg. "Ich würde auch in England studieren wollen, wenn es nicht mehr Mitglied der EU ist. Ich mache mir aber vor allem um die finanziellen Änderungen und die VISA-Richtlinien Sorgen. Das Studium sollte für mich immer noch leistbar sein", sagt sie.
Momentan bezahlen EU-Studenten die sogenannten "Home Fees". Dies bedeutet, dass sich die Gebühren unter den Studierenden im gleichen Rahmen bewegen - und laut dem International Education Centre (IEC) soll das auch so bleiben. Das heißt, dass jene Nachwuchsakademiker, die diesen Herbst ein Studium in Großbritannien anstreben, garantiert wird, dass die Regelung bis zu ihrem Abschluss Bestand hat. Ungewiss ist jedoch die Situation der Studienanfänger für das Jahr 2018. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Lage ähnlich bleiben wird, da der Brexit erst Ende März 2019 eintreten wird. Hinsichtlich neuer VISA-Vorschriften wurde aktuell noch wenig bekanntgegeben. Klar ist lediglich, dass EU-Studierende bis zum EU-Austritt noch keinerlei Visa für ihren Auslandsaufenthalt benötigen.
45 Studierende gehen pro Jahr nach Großbritannien
Großbritannien erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei den EU-Studenten. Allein in Salzburg kam es in diesem Studienjahr mithilfe des Erasmus-Programms zum Austausch von 45 Outgoing-Studierenden. Im Jahr 2014/2015 waren es hingegen noch 25 Prozent weniger. Gründe dafür sind etwa das vielfältige Ausbildungsangebot und die hohen Bildungsstandards britischer Hochschulen. "Mich spricht ein weiterführendes Studium in England besonders an, da die Studienzeit durch ein einjähriges Masterstudium entscheidend verkürzt wird und sich meine Chancen am Arbeitsmarkt dadurch enorm erhöhen", sagt Studentin Lara. Jene herausragende Wissensvermittlung wird durch die Kosten der Studierenden getragen, da Leistung als Produkt gehandhabt wird. Dafür eignet sich speziell Erasmus+ als bester Werbeträger. Darum ist es seitens der britischen Universitäten so wichtig, das Programm weiter zu erhalten. Dennoch muss es neu ausgehandelt werden.
Peter Mayr, Leiter des Büros für Internationale Beziehungen der Universität Salzburg, ergänzt: "Das Erasmus-Programm bleibt in dieser Form bis 2019 aufrecht. Derzeit befindet es sich im Evaluationsprozess. Zudem gibt es erste Überlegungen, wie sich die Initiative nach dem Brexit entwickeln könnte." Gewiss ist, dass die aktuell teilnehmenden Studierenden nicht von Großbritanniens Austritt betroffen sind. Dies wurde ebenfalls vom IEC bestätigt. In Bezug auf eine zukünftige Zusammenarbeit ist denkbar, dass das Vereinigte Königreich in irgendeiner Weise weiterhin mitwirkt, jedoch mit besonderen Sonderkonditionen.
Dieser Beitrag wurde von Studenten der Universität Salzburg im Rahmen einer Lehrredaktion in Kooperation mit den "Salzburger Nachrichten" erstellt.
Autorin: Isabel Klambauer