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Wann im November der nächste „Supermond“ zu sehen ist

Der Sternenhimmel im November bringt wieder einige Besonderheiten. Wer Charles Messier ist und was er für die Astronomie geleistet hat, beschreibt Julia Weratschnig vom Haus der Natur in Salzburg.

Vollmond am Abend des 6. April 2020; gesehen vom Standort Wals-Siezenheim (Ortsteil Walserfeld).
Vollmond am Abend des 6. April 2020; gesehen vom Standort Wals-Siezenheim (Ortsteil Walserfeld).

Der Oktober brachte zwei Kometen mit sich, die bei Astrofotografen und Beobachtern mit kleineren Geräten für Freude sorgten. Besonders der Komet C/2025 A6 (Lemmon) war aufgrund seiner Helligkeit ein beliebtes Objekt. Selbst mit Handykameras und einer ruhigen Hand konnte man ihn auf ein Bild bannen. Für eine Beobachtung mit freiem Auge reichte es in den meisten Fällen nicht ganz aus, beziehungsweise war er im besten Fall nur als verwaschener Lichtfleck zu erkennen. Etwas weniger hell war C/2025 R2 (SWAN), der ebenfalls im Oktober seine beste Sichtbarkeit hatte. Auch dieser Komet konnte auf Fotos und in Ferngläsern bereits gut gesehen werden.

Die Suche nach Kometen ist übrigens der Grund für die Existenz eines der berühmtesten Kataloge in der Astronomie: Der Franzose Charles Messier hatte es sich zum Ziel gesetzt, Kometen zu entdecken. Da diese meist als verwaschene Flecken am Himmel zu sehen waren, durchforstete er zuerst den Himmel nach solchen Objekten, die keine Kometen waren, und notierte deren Koordinaten. Somit verwechselte er sie nicht mehr mit echten Kometen. Die von ihm kartierten 103 Objekte sind bis heute als Messier-Objekte bekannt. Nach seinem Tod wurden noch sieben weitere Einträge gemacht, sodass der Messier-Katalog heute 110 Objekte umfasst. Falls Sie das nächste Mal zufällig Astronominnen und Astronomen über M13 oder M27 reden hören, dann wissen Sie genau, woher das „M“ kommt: Es steht für Messier.

Einige dieser genannten Messier-Objekte kann man auch im November gut am Himmel sehen – und das sogar mit freiem Auge: Dazu gehört der Orionnebel, auch bekannt als M42. Er befindet sich im Sternbild Orion, unterhalb des aus drei hellen Sternen gebildeten Gürtels. Schräg über Orion befindet sich das Sternbild Stier, zu dem die Sterngruppe der Plejaden gehört, auch bekannt als M45. Noch weiter zum Zenit hin findet man das Sternbild Andromeda. In diese Richtung blickend kann man auch einen Schimmer unserer Nachbargalaxie, der Andromedagalaxie, erhaschen. Es handelt sich dabei um das mit dem freien Auge gerade noch sichtbare am weitesten entfernte Objekt – immerhin ist sie 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Und auch sie wurde von Messier katalogisiert: M31.

Anfang November befindet sich der Mond gerade nahe dem erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn und daher ist am 5. November ein „Super-Vollmond“ zu sehen. Am
20. November ist Neumond.

Julia Weratschnig ist Kuratorin für Astronomie im Haus der Natur Salzburg.