Rund 170.000 Menschen in Österreich leben mit Demenz, Tendenz steigend. Statt die Erkrankung in den Vordergrund zu stellen, geht es im Podcast aber um die Menschen mit ihren Kompetenzen, Fähigkeiten und Ressourcen, wie es in einer Aussendung der Ordensspitäler heißt. Im Podcast erläutern Expertinnen und Experten außerdem, welche Zusammenhänge Bluthochdruck, Diabetes, Luftverschmutzung oder sogar ein missglückter Kuchen mit Demenz haben können.
"Wir sollen einen Menschen mit Demenz nicht als Summe seiner Defizite, sondern als Summe seiner Möglichkeiten, Kompetenzen und Ressourcen annehmen", so Hannelore Schwaiger, Projektleiterin "Demenz im Krankenhaus" am Marienkrankenhaus Vorau in der Steiermark. Gemeinsam mit Kerstin Lanegger, Demenzbeauftragte bei den Elisabethinen Graz, gibt sie im Podcast "Lebenswerk" Einblicke in ein demenzfreundliches Krankenhaus und spricht über neue medizinische Ansätze sowie über Präventionsmöglichkeiten.
Gesunder Lebensstil
Eine gesunde Lebensführung und körperliche Aktivitäten seien immer von Vorteil, so Lanegger: "Wichtig ist auch, dass Bluthochdruck, Diabetes und hohe Blutfettwerte ärztlich behandelt werden. Eine Ernährung mit vielen Ballaststoffen, Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf den Gesundheitszustand aus." Der Alkoholkonsum sollte reduziert und das Rauchen vermieden werden. Auf gute Schlafgesundheit sollte ebenfalls geachtet werden. Gleichzeitig weist die Expertin darauf hin, dass soziale Isolation, Luftverschmutzung sowie Beeinträchtigungen des Hör- und Sehvermögens das Risiko einer Demenz erhöhen.
Schwaiger schlägt in die gleiche Kerbe: "Demenz führt oftmals zu einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld. Dabei wissen wir heute, dass genau das den Krankheitsverlauf verschärft."
Wie macht sich Demenz aber bemerkbar?
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sei, dass ältere Menschen, die etwas vergessen, sich später in der Regel wieder daran erinnern können. Bei einer Demenz hingegen kehre die Erinnerung nicht zurück. Auffällig seien auch Situationen, in denen Dinge an ungewöhnlichen Orten abgelegt werden - etwa der Schlüssel im Kühlschrank - und keinerlei Erklärung dafür gefunden wird. Hinzu kämen Schwierigkeiten bei vertrauten Handlungen oder bei der Konzentration, "zum Beispiel, wenn ein Kuchen, der früher problemlos gelungen ist, plötzlich misslingt", erläutert Lanegger.