Im Norden ist Österreich an der Böhmisch-Bayerisch-Österreichischen Population mit rund 20 bis 25 Tieren beteiligt. Besonders dramatisch sei die Lage in den Nördlichen Kalkalpen. Hier lebt nur ein kleiner Restbestand von etwa fünf bis sieben Individuen. Zudem gibt es als Folge der sich ausbreitenden Ostschweizer Population ein kleines Vorkommen in Vorarlberg. Doch: "Ohne Vernetzung der Lebensräume und ohne gezielte Maßnahmen zur Bestandsstützung können diese isolierten Gruppen keine gesunde, genetisch vielfältige Population entwickeln", sagte Erich.
Wiederansiedlung seit den 1970ern
Die streng geschützten Katzen wurden in Österreich seit den 1970er-Jahren vereinzelt wieder angesiedelt, aber die Anzahl bleibt bis heute sehr niedrig. Lebensraumzerstörung, Straßen und andere Verbauungen verhindern den Austausch zwischen den Beständen, so der WWF. Daher gibt es kaum Nachwuchs und genetische Verarmung durch Inzucht wird zu einem großen Problem. Hinzu kommt die anhaltende Wildtierkriminalität: "Luchse verschwinden immer wieder spurlos oder werden illegal abgeschossen. Bei einer so geringen Anzahl wirkt sich jeder einzelne Verlust negativ auf den Erhalt der ganzen Art aus", sagte Erich.
Der WWF ruft daher alle beteiligten Interessensgruppen dazu auf, ein umfassendes Schutz-Projekt zu starten, um die verbleibende Luchspopulation zu erhalten und zu stärken. "Es braucht entschlossenes Vorgehen gegen Wildtierkriminalität sowie eine bessere Vernetzung der Lebensräume, um Wanderkorridore zu erhalten, die den Austausch zwischen den Individuen ermöglichen. Außerdem müssen weitere Luchse ausgewildert werden, um den wild lebenden Bestand zu stützen", forderte Erich.
(Quelle: APA)
