SN.AT / Panorama / Wissen

Zürcher Forscher untersuchten erstmals Mond-Entstehungsscheibe

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat erstmals die chemischen und physikalischen Eigenschaften einer Scheibe um einen 625 Lichtjahre entfernten Planeten gemessen. Diese Scheibe gilt als möglicher Entstehungsort neuer Monde.

Seit Langem wird vermutet, dass die vier großen Monde des Jupiters aus einer ähnlichen Scheibe entstanden sind.
Seit Langem wird vermutet, dass die vier großen Monde des Jupiters aus einer ähnlichen Scheibe entstanden sind.

Das Team unter Leitung der Universität Zürich (UZH) untersuchte den Planeten "CT Cha b," der um einen erst zwei Millionen Jahre alten Stern kreist, wie die Hochschule am Montag mitteilte.

Zum Vergleich: Der Stern unseres Planetensystems, die Sonne, ist vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstanden. "Wir wollen mehr darüber erfahren, wie in unserem Sonnensystem Monde entstanden sind. Das heißt, wir müssen uns andere Systeme ansehen, die sich noch im Aufbau befinden", wurde der UZH-Forscher Gabriele Cugno in der Mitteilung zitiert.

Monde wurden in der Scheibe, die den Planeten umgibt, keine gefunden. Die Forschenden fanden mit Hilfe des Infrarotinstruments MIRI (Mid-Infrared Instrument) des James-Webb-Teleskops aber sieben kohlenstoffhaltige Moleküle innerhalb der Scheibe, darunter Acetylen und Benzol. "Wir sehen, welches Material sich ansammelt, um den Planeten und die Monde zu bilden", erklärte Cugno. Die Ergebnisse wurden am Montag in einer Studie im Fachblatt "The Astrophysical Journal Letters" veröffentlicht.

Vermutung zu Jupiters vier großen Monden

Seit Langem wird vermutet, dass die vier großen Monde des Jupiters aus einer ähnlichen Scheibe entstanden sind, die den Planeten einst umgab. Hinweise darauf gibt etwa die Tatsache, dass diese Monde auf derselben Ebene um den Jupiter kreisen.

Das Forschungsteam plant nun, weitere junge Planetensysteme mit dem James-Webb-Teleskop zu untersuchen, um die Entstehung von Monden besser zu verstehen.