"Was lange währt, wird endlich gut." Zumindest hoffe er das. Mit diesen Worten leitet Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Angelobung der neuen Regierung ein. Er sei froh, dass sich die drei Parteien geeinigt hätten und "das Staatsganze in den Vordergrund gestellt haben". Es gebe viel zu tun. Wichtig sei, den Frieden in Europa abzusichern; zweitens müsse es in Europa ein neues Miteinander geben; drittens müsse die liberale Demokratie gestärkt werden; viertens brauche es wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit; fünftens müsse Österreich sich der digitalen Revolution stellen; sechstens finde der Klimawandel statt; siebtens brauche es vernünftige Regeln für Migration und Integration. "Wir alle wollen Österreich wieder an der Spitze sehen, unsere lebenswerte Heimat, auf die wir alle stolz sind." Österreich habe immer wieder bewiesen, dass es sich erneuern könne. "Gerade in Phasen großer Veränderung geht es darum, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen." Es gehe um Kooperation, es gehe ums Machen, "es braucht uns alle". "Die nächsten Jahre sind unser gemeinsames Projekt." Der neuen Regierung wünscht er eine glückliche Hand bei ihrer Arbeit.
Stocker neuer Bundeskanzler
Nach seiner Rede enthob Alexander Van der Bellen die scheidende Bundesregierung von ihrem Amt. Er ernannte Christian Stocker zum neuen Bundeskanzler der Republik Österreich, Andras Babler (SPÖ) zum Vizekanzler und Beate Meinl-Reisinger (Neos) zur Außenministerin. Danach folgte die restliche Frau- und Mannschaft, seitens der ÖVP wurden angelobt: Minister Gerhard Karner (Inneres), Wolfgang Hattmannsdorfer (Wirtschaft), Klaudia Tanner (Verteidigung), Norbert Totschnig (Landwirtschaft und Umweltschutz) und Claudia Plakolm (Jugend, Familie, EU und Integration). Für die SPÖ sitzen neben Andreas Babler (Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport) in der Regierung: Markus Marterbauer (Finanzen), Anna Sporrer (Justiz), Korinna Schumann (Soziales und Gesundheit), Peter Hanke (Infrastruktur und Verkehr) und Eva-Maria Holzleitner (Frauen und Wissenschaft). Die Neos sind neben Beate Meinl-Reisinger (Äußeres) mit Christoph Wiederkehr (Bildung) vertreten.
Dazu kommen je drei Staatssekretäre der ÖVP (Barbara Eibinger-Miedl, Alexander Pröll, Elisabeth Zehetner) und SPÖ (Ulrike Königsberger-Ludwig, Michaela Schmidt, Jörg Leichtfried) sowie Sepp Schellhorn von den Neos.