Die KPÖ will vor allem mit den Themen Teuerung, gestiegene Wohnkosten sowie Pflege und Ökologie bei der Bevölkerung punkten: "Wir wollen uns da positionieren, wo wir schon stehen, nämlich bei den Menschen und ihren alltäglichen Sorgen." Auch die Neutralität und die Rolle als Vermittler bei Krieg sei ein zentrales Thema: "Das bereitet den Menschen Sorgen, weil der Krieg immer näher an unser zu Hause kommt und immer mehr Menschen zu uns fliehen, weil sie vom Krieg vertrieben werden, und da kommen Fragen auf", schilderte Schweiger. "Es gibt derzeit kein soziales Gewissen im Parlament." Dieses wolle man nach der Wahl im Hohen Haus sein.
Dankl: "Mit der KPÖ gibt es eine Alternative am Stimmzettel"
Prochaska, die seit 40 Jahren im Pflegebereich arbeitet, kam durch die Corona-Pandemie zur KPÖ: "Sie waren die einzigen, die uns gehört haben", sagte sie am Samstag. Sie erlebe täglich, "wie die Pflege an die Wand gefahren" werde. Daher brauche es auf Bundesebene eine starke Stimme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, so ihr Antrieb.
Kay-Michael Dankl unterstrich, dass viele Menschen in Österreich von den anderen Parteien enttäuscht seien: "Mit der KPÖ gibt es eine Alternative am Stimmzettel." Er selbst habe sich nicht als Spitzenkandidat aufstellen lassen, weil er in Salzburg gewählt wurde und "man kann nicht auf 1.000 Hochzeiten tanzen". Er werde in Salzburg weiterarbeiten - ebenso Kahr in Graz. Das Ziel der Bürgermeisterin: wieder organisatorisch flächendeckend und österreichweit eine Partei werden, "die Seite an Seite bei den Menschen steht".
Prochaska ist im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder tätig
Tobias Schweiger wurde 1990 in Graz geboren und wuchs auch in der steirischen Landeshauptstadt auf. Er war bei den Jungen Grünen aktiv, gründete nach dem Wahldebakel der Grünen Bundespartei 2017 die Jungen Linken mit und wurde dann bei der KPÖ aktiv. Seit 2021 ist er KPÖ-Bundessprecher und koordiniert österreichweit die politische Arbeit zum Thema Wohnen. Bettina Prochaska wurde 1968 in Radstadt als Tochter eines Zimmermanns und einer Büroangestellten geboren, hat zwei Kinder und arbeitet seit ihrem 14. Lebensjahr im Pflegebereich. Dort hat sie mehrere Stationen durchlaufen. Am längsten und bis heute ist sie auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg tätig.