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Die KPÖ und die Nationalratswahl: Tobias Schweiger und Bettina Prochaska als Spitzenkandidierende bekannt gegeben

Kay-Michael Dankl geht für die KPÖ plus in Salzburg ins Rennen um das Bürgermeisteramt - so viel war ja schon bekannt. In einer Pressekonferenz am Samstag gab die KPÖ-Parteispitze ihre Pläne zur nächstjährigen Nationalratswahl bekannt. Tobias Schweiger und die in Salzburg ansässige Bettina Prochatzka wurden als Spitzenkandidierende bekanntgegeben.

Bei einer Pressekonferenz präsentierte die KPÖ am Samstag ihre Pläne für die bevorstehende Nationalratswahl.
Bei einer Pressekonferenz präsentierte die KPÖ am Samstag ihre Pläne für die bevorstehende Nationalratswahl.

Der Bundesvorsitzende Günther Hopfgartner stellte in der Pressekonferenz am Samstag Nachmittag an der Seite der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und Kay-Michael Dankls die Ergebnisse der Parteikonferenz vor. Erstmals seit 20 Jahren haben sich die steirische KPÖ und die bundesweite KPÖ wieder für eine Konferenz zusammen mit Kommunistinnen und Kommunisten aus ganz Österreich getroffen. Die Teilnehmer versammelten sich im Grazer Volkshaus und stimmten laut Bundessprecher Günther Hopfgartner bis auf eine Gegenstimme alle für ein Antreten bei der Nationalratswahl. Als Name wurde "KPÖ - Kommunistische Partei Österreich" beschlossen.

Ziel ist der Einzug in den Nationalrat

Zum anderen wurde auch die Spitzenkandidaten gewählt: Der gebürtige Grazer Schweiger erhielt 88,9 Prozent Zustimmung für den ersten Listenplatz. Auf den zweiten Platz wurde Prochaska mit 91,9 Prozent der Stimmen gewählt. Schweiger sagte bei der Pressekonferenz nach der Stimmenauszählung: "Es freut mich, die KPÖ ins nächste Wahljahr zu führen." Ziel sei der Einzug in den Nationalrat, "aber wir werden uns nicht verbiegen".

Die Pressekonferenz zum Nachschauen:

Die KPÖ will vor allem mit den Themen Teuerung, gestiegene Wohnkosten sowie Pflege und Ökologie bei der Bevölkerung punkten: "Wir wollen uns da positionieren, wo wir schon stehen, nämlich bei den Menschen und ihren alltäglichen Sorgen." Auch die Neutralität und die Rolle als Vermittler bei Krieg sei ein zentrales Thema: "Das bereitet den Menschen Sorgen, weil der Krieg immer näher an unser zu Hause kommt und immer mehr Menschen zu uns fliehen, weil sie vom Krieg vertrieben werden, und da kommen Fragen auf", schilderte Schweiger. "Es gibt derzeit kein soziales Gewissen im Parlament." Dieses wolle man nach der Wahl im Hohen Haus sein.

Dankl: "Mit der KPÖ gibt es eine Alternative am Stimmzettel"

Prochaska, die seit 40 Jahren im Pflegebereich arbeitet, kam durch die Corona-Pandemie zur KPÖ: "Sie waren die einzigen, die uns gehört haben", sagte sie am Samstag. Sie erlebe täglich, "wie die Pflege an die Wand gefahren" werde. Daher brauche es auf Bundesebene eine starke Stimme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, so ihr Antrieb.
Kay-Michael Dankl unterstrich, dass viele Menschen in Österreich von den anderen Parteien enttäuscht seien: "Mit der KPÖ gibt es eine Alternative am Stimmzettel." Er selbst habe sich nicht als Spitzenkandidat aufstellen lassen, weil er in Salzburg gewählt wurde und "man kann nicht auf 1.000 Hochzeiten tanzen". Er werde in Salzburg weiterarbeiten - ebenso Kahr in Graz. Das Ziel der Bürgermeisterin: wieder organisatorisch flächendeckend und österreichweit eine Partei werden, "die Seite an Seite bei den Menschen steht".


Prochaska ist im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder tätig

Tobias Schweiger wurde 1990 in Graz geboren und wuchs auch in der steirischen Landeshauptstadt auf. Er war bei den Jungen Grünen aktiv, gründete nach dem Wahldebakel der Grünen Bundespartei 2017 die Jungen Linken mit und wurde dann bei der KPÖ aktiv. Seit 2021 ist er KPÖ-Bundessprecher und koordiniert österreichweit die politische Arbeit zum Thema Wohnen. Bettina Prochaska wurde 1968 in Radstadt als Tochter eines Zimmermanns und einer Büroangestellten geboren, hat zwei Kinder und arbeitet seit ihrem 14. Lebensjahr im Pflegebereich. Dort hat sie mehrere Stationen durchlaufen. Am längsten und bis heute ist sie auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Salzburg tätig.

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