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Eurobarometer: Österreicher sehr sozial engagiert

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage schätzen 75 Prozent der Europäerinnen und Europäer die Bedeutung der Sozialwirtschaft für das gesellschaftliche Wohlergehen ihres Landes. Die Mehrheit befürwortet politische Maßnahmen zu ihrer Förderung. Die Österreicherinnen und Österreicher engagieren sich überdurchschnittlich in sozialen Belangen; so haben zwei Drittel der heimischen Befragten in den letzten fünf Jahren gespendet, gegenüber 18 Prozent EU-weit.

Sozialarbeit spielt in Europa eine wichtige Rolle
Sozialarbeit spielt in Europa eine wichtige Rolle

Die Hälfte der Befragten EU-weit und deutlich mehr als die Hälfte in Österreich haben sich in den letzten fünf Jahren in der Sozialwirtschaft engagiert, etwa durch Aktivitäten wie Freiwilligenarbeit (18 Prozent EU-weit, 15 Prozent Österreich), Spenden (18 Prozent zu 35 Prozent) oder als Mitglied (je 13 Prozent). Jeder dritte Mensch in der EU erhält Unterstützung aus der Sozialwirtschaft in Bereichen wie Bildung, Ausbildung und Wohnen. Zur Sozialwirtschaft werden in dieser Umfrage etwa karitative, kulturelle und sportliche gemeinnützige Organisationen gezählt. Sie beschäftigt laut EU-Kommission EU-weit rund 11,5 Millionen Menschen.

Wichtige Rolle bei Kinder-, Alten- und Behindertenpflege

Der Bekanntheitsgrad der Sozialwirtschaft variiert laut Umfrage stark zwischen den Mitgliedstaaten: Rund die Hälfte aller EU-Bürgerinnen und -Bürger haben schon einmal von der Sozialwirtschaft gehört (von 82 Prozent in Malta bis 34 Prozent in Griechenland). Österreich liegt mit genau 50 Prozent im EU-Durchschnitt. Die Hälfte der EU-Bürger und fast zwei Drittel der Bürger Österreichs ist der Meinung, dass der sozialwirtschaftliche Sektor in ihrem Land gut entwickelt ist. Trotzdem fordern 88 Prozent von den Behörden ihres Landes Strategien und Gesetze zur Unterstützung sozialwirtschaftlicher Organisationen.

Am wichtigsten wird die Rolle dieses Bereichs bei Kinder-, Alten- und Behindertenpflege (58 Prozent EU, 61 Prozent Österreich), Bildung (44 bzw. 46 Prozent) sowie Kultur und Sport (42 bzw. 55 Prozent) eingeschätzt. Ganze 93 Prozent der Menschen fordern, dass sich Unternehmen an sozialen Werten orientieren, soziale und ökologische Ziele in den Mittelpunkt stellen, Gewinne umverteilen und mit demokratischen Governance-Strukturen arbeiten sollten. 26.420 Menschen wurden im Mai 2025 in der ganzen EU für diesen Eurobarometer befragt.