"Wir haben bis 5 Uhr in der Früh gezählt und wir haben die 14.000 übersprungen. Wir haben von insgesamt 15.200 Unterstützungserklärungen rund 1100 entfernt, da diese besonders originell ausgefüllt waren", schrieb Fußi am Dienstag in aller Früh in einem E-Mail an eine ganze Reihe von Genossinnen und Genossen. Das Schreiben liegt den SN vor. Auf der Plattform X las man von ihm Dienstagfrüh: "Oh happy day."
Roter Machtkampf: Tausendsassa Fußi hat 14.000 Unterschriften - ob sie gültig sind, weiß keiner
PR-Berater Rudolf Fußi will die nötigen Unterschriften beisammenhaben, um eine Mitgliederentscheidung über den SPÖ-Vorsitz zu erzwingen. In einem Schreiben an die Partei erklärt er, dass er bereits 14.000 Unterstützer hat. Aus der SPÖ-Bundespartei hieß es auf APA-Anfrage, es werde eine geordnete Übergabe geben. Danach würden die Unterschriften geprüft.

SPÖ prüft Unterschriften
Ob Fußi tatsächlich die nötige Zahl an gültigen Unterschriften beieinanderhat, wird sich weisen. Die SPÖ wird das nach einer "geordneten Übergabe" der Unterschriften überprüfen, ob es sich dabei tatsächlich um 14.000 SPÖ-Mitglieder handelt. Wenn ja, wäre das eine große Überraschung, an deren Gelingen - abgesehen von Fußi - kaum jemand glaubt. Selbst im Parteichef Andreas Babler kritisch gegenüberstehenden Lager gab es keinerlei Unterstützung für den roten Tausendsassa, der bereits bei mehreren Parteien angedockt hatte und im Vorjahr beim Dreikampf um den Parteivorsitz den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterstützt hatte.
Aus der SPÖ-Bundespartei hieß es auf APA-Anfrage, es werde eine geordnete Übergabe der Unterlagen geben. Danach würden die Unterschriften geprüft. Eine laufende Überprüfung, wie sich das Fußi gewünscht hätte, gibt es nicht.
Damit es überhaupt zu einer Wahl kommt, müssten Fußi innerhalb eines Quartals mindestens zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder aus zumindest vier Bundesländern unterstützen, wobei aus keinem Bundesland mehr als ein Drittel der Stimmen kommen darf. Das wären in Summe besagte 14.000 Unterschriften. Fußi hat dafür bis Ende Dezember Zeit.
Er selbst will jedenfalls noch weiter Unterstützer sammeln und plant dazu auch eine Inseratenkampagne Anfang Dezember. Das zahle er alles aus eigener Tasche, hatte er immer wieder betont. Konkret gehe es bei der Inseratenkampagne um 100.000 Euro, die er für die Beilagen in zwei großen Zeitungen in die Hand nehme. "Die Erneuerung der sozialdemokratischen Partei ist nicht mehr aufzuhalten. Restriktive Asylpolitik, Belebung der Wirtschaft, Anti-Korruptions-Politik, Investitionen in Bildung und Pflege, Tierschutz und eine massive Verschlankung der Bürokratie. Mit diesem Weg werden wir die Partei wieder zur Nummer 1 bei den nächsten Wahlen machen", gab er sich in dem E-Mail einmal mehr selbstbewusst und kritisierte einmal mehr, dass auf jene, die ihn unterstützen wollten, von der Partei Druck gemacht werde.