Mit Spannung erwartet worden war die Pressekonferenz vor allem in Hinblick auf den tags zuvor vom "Standard" veröffentlichten Audiomitschnitt eines FPÖ-Stammtischs in Wien-Simmering. Die Aussagen der FPÖ-Nationalratsabgeordneten Harald Stefan und Markus Tschank hatten prompt zu reger Kritik geführt. Dem Bericht des "Standard" zufolge wurde etwa der Zustand des potenziellen Koalitionspartners ÖVP als "jämmerlich" bezeichnet. Aus der EU müsse man den Aussagen zufolge "eigentlich" austreten.
Wiens FPÖ-Chef bezeichnete "Standard" auf X als "Scheißblatt"
Stattgefunden hatte die Veranstaltung am 8. Jänner, also an jenem Tag, an dem die ÖVP verkündet hatte, die Einladung der Blauen zum Gespräch über eine gemeinsame Regierung anzunehmen. Heimlich aufgenommen haben die Gespräche laut dem "Standard", der auch einen Teil der Audioaufnahme veröffentlichte, Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Frankreichs, "France Télévisions".
Wiens FPÖ-Obmann Dominik Nepp hatte sich noch am Dienstag gegen die Veröffentlichung der Aufnahme gewehrt. "Fünf gute Jahre, wenn es mit diesem ,Scheißblatt' endlich vorbei ist", schrieb er in Anlehnung an die Nationalratswahlkampagne der FPÖ auf X, gefolgt vom Hashtag #presseförderungnurnochfürechtequalitätsmedien.