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Kirchenaustritte 2013 um 4,8 Prozent gestiegen

Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2013 gegenüber 2012 leicht gestiegen. Insgesamt 54.845 Personen meldeten sich im vergangenen Jahr ab, 2012 waren es 52.336. Auch in Salzburg haben mehr Menschen die Kirche verlassen.

Kirchenaustritte 2013 um 4,8 Prozent gestiegen
Kirchenaustritte 2013 um 4,8 Prozent gestiegen

Laut Bischofskonferenz bewegen sich die Austritte mit den jüngsten Zahlen im Rahmen der vergangenen Jahre, wobei die Diözesen unterschiedliche Entwicklungen melden. 2011 verließen insgesamt 59.023 Personen die Kirche, 2009 waren es 53.269. 2010 musste die Kirche 85.960 Austritte verzeichnen - ein historischer Höchststand -, was damals zu einem Gutteil auf das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen im kirchlichen Bereich zurückzuführen war.

Mit Stichtag 31. Dezember 2013 wurden auch 4.769 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist um 6,5 Prozent mehr als 2012 (4.477 Eintritte). 586 Personen machten von ihrem Recht auf Widerruf Gebrauch. Damit sind Menschen gemeint, die zunächst ihren Austritt erklärt hatten, nach einem Kontakt mit kirchlichen Verantwortlichen und innerhalb einer Dreimonatsfrist aber wieder Abstand von diesem Schritt nahmen. Die Widerrufe sind 2013 deutlich weniger (minus 10,1 Prozent) als 2012 (652).

Bei den Angaben für 2013 handelt es sich um vorläufige Zahlen. Kleinere Korrekturen - vor allem bei den Neu- und Wiedereintritten - sind noch zu erwarten, da noch nicht in allen Diözesen die Daten für die letzten Monate des Vorjahres umfassend vorliegen. Erfahrungsgemäß werden die Zahlen der Kircheneintritte (Aufnahmen und Wiederaufnahmen) und der Widerrufe noch leicht steigen. Positivtrends erkennbar Nicht in allen Diözesen stieg die Anzahl der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr. In Wien, St. Pölten und Feldkirch konnte laut den vorläufigen Mitgliederzahlen für die Kirche Positiv-Trends verzeichnet werden. Den höchsten Anstieg bei den Austritten musste wiederum die Erzdiözese Salzburg mit plus 20,8 Prozent hinnehmen, gefolgt von Linz mit 16,5 Prozent.

Als "Stabilisierung mit Hoffnungspotenzial" bezeichnete der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe, die kirchliche Situation mit Blick auf die aktuellen Katholikenzahlen. "Trotz der Kirchenaustritte setzen über 99 Prozent der Katholikinnen und Katholiken durch ihr Bleiben oder den Eintritt ein klares 'Ja' zu ihrer Kirche", sagte dieser am Dienstag via "Kathpress" und verwies darauf, dass damit die katholische Kirche "im Vergleich mit anderen großen Institutionen des Landes sehr gut dasteht". Zahlen sinken, Einnahmen steigen Das Budget der römisch-katholischen Kirche in Österreich ist 2012 leicht gestiegen und betrug 537,9 Mio. Euro. Das geht aus der Gebarungsübersicht der katholischen Diözesen hervor, die am Dienstag gemeinsam mit der amtlichen Kirchenstatistik für dieses Jahr veröffentlicht wurde. Grund für die Steigerung sind trotz sinkender Katholikenzahlen unter anderem Mehreinnahmen beim Kirchenbeitrag.

Neben den vorläufigen Mitgliederzahlen wurde am Dienstag auch die offizielle Kirchenstatistik für das Jahr 2012 veröffentlicht. Während bei den kirchlichen Trauungen ein leichtes Plus zu verzeichnen ist, ging die Zahl der sonntäglichen Messbesucher wie auch schon in den Vorjahren weiter zurück. Leicht zurückgegangen ist auch die Zahl der Taufen, Firmungen und Erstkommunionen, was vor allem aber auch demografische Gründe hat.

Die Zahl der in Österreich wirkenden Priester ist laut der aktuellen Kirchenstatistik nur leicht zurückgegangen. Demnach wirkten 2012 insgesamt 3.998 Priester in Österreich (2011: 4.035), davon 2.090 Diözesanpriester, 355 ausländische Priester und 1.553 Ordenspriester.Sinkende Zahlen in Salzburg In der Erzdiözese Salzburg wird die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2013 mit 479.781 angegeben (2012: 484.219). 4.590 Personen haben die Kirche verlassen (2012: 3.800), 373 sind wieder oder neu eingetreten (2012: 410). 34 Personen machten vom kirchlichen Angebot des Widerrufs Gebrauch (2012: 35).