Die Frauenrechtskonvention soll die Gleichstellung von Frauen in allen Lebensbereichen garantieren. Dass die Forderungen aber nicht zur Gänze erfüllt werden, würden die Empfehlungen, die das UN-Frauenrechtskomitee in Genf nach jeder Staatenprüfung vorlegt sowie der "Schattenbericht" zeigen. Die Lohntransparenz oder der Ausbau der Kinderbetreuung bis hin zum Schutz vor Altersarmut ist darin enthalten.
Österreich habe die Novellierung des Gleichbehandlungsgesetzes 2013 nicht genutzt, um das Diskriminierungsverbot außerhalb der Arbeitswelt auf die Bereiche Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und Alter auszuweiten, kritisierte Andrea Ludwig vom Klagsverband. Das sogenannte Levelling-Up sollte jedoch einen wirksamen und umfassenden Diskriminierungsschutz für Frauen gesetzlich verankern, fordert sie. Ludwig ist allerdings pessimistisch, was die Umsetzung durch die ÖVP-FPÖ-Regierung betrifft. Gefordert wird außerdem Einkommensgerechtigkeit und mehr Transparenz in diesem Bereich.
Ihre Initiative #WeTogether stellte die frühere Skirennläuferin Nicola Werdenigg, die Missbrauch während ihrer Zeit beim ÖSV publik gemacht hatte, bei der Pressekonferenz vor. Der Verein will Anlaufstelle für Betroffene sein, aber auch Impulse im Bereich der Vorbeugung und Forschung setzen. Großes Thema sei dabei auch die europaweite Vernetzung. Werdenigg tritt auch dafür ein, Fördermittel an die Einhaltung eines Kodex zu binden.
Marinela Vecerik von der Initiative "Ninlil" für Empowerment und Beratung von Frauen mit Behinderung gab zu bedenken, dass diese oft mehrfach diskriminiert werden. Frauen mit Behinderung seien auch häufiger von Gewalt betroffen als Frauen generell. Vecerik betonte daher, es sei wichtig, das Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung von Frauen zu stärken.
"Absurd" sei, wie wenig Frauen in Filmen zu sprechen haben, kritisierte die Produzentin Ursula Wolschlager vom Film-Frauen-Netzwerks FC Gloria. "Es geht um die Repräsentanz von Frauen vor und hinter der Kamera", so Wolschlager. Sie verwies etwa darauf, dass nur 25 Prozent der Fördergelder für Kino an Frauen fließen.
Der Klagsverband, der den "Schattenbericht" koordiniert hat, hatte Anfang Juni vor der Kürzung seiner Fördermittel durch das Frauen- und Familienressort gewarnt. Das Ministerium begründete die Halbierung der Mittel damit, dass man einen Schwerpunkt auf Frauen- und Mädchenberatung setze und man die Förderung des Klagsverbandes dem Sozialministerium überlasse.