Meinl-Reisinger sieht sich in Verhandlungsabbruch bestätigt
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sieht sich durch das Scheitern der Regierungsverhandlungen zwischen Volkspartei und Sozialdemokraten in ihrer eigenen Wahrnehmung bekräftigt: "Der rasche Bruch bestätigt uns in der gestrigen Entscheidung, die Verhandlungen auf Grund fehlenden Reformeifers zu verlassen", sagte sie in einer schriftlichen Stellungnahme am Samstagabend. Für Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte sie "großen Respekt" übrig.

"ÖVP und SPÖ sind leider nicht fähig, über die gegenseitigen Verletzungen hinweg zu kommen und ein gemeinsames Bild für dieses Land zu entwickeln", so Meinl-Reisinger. Bezüglich Nehammer hieß es weiter: "Auch sein persönliches Bemühen und redliches Verhandeln konnte die Verkrustung in den alten schwarz-roten Strukturen nicht aufbrechen."
Erneut begründete die Parteichefin ihr Aussteigen aus den Verhandlungen. Die NEOS hätten Verantwortungen gegenüber jenen, "die wollen, dass es nicht so weitergeht wie bisher und die eine Perspektive über den nächsten Wahltag hinaus erwarten".
Gegen "Verkrustete Strukturen in der ÖVP"
Niederösterreichs NEOS-Landessprecherin Indra Collini sieht die Gründe für den Bruch zwischen Volkspartei und SPÖ auch in ihrem Bundesland wurzeln. "Gegen die alten verkrusteten Strukturen in der ÖVP und den Beton, der von (Landeshauptfrau Johanna, Anm.) Mikl-Leitner abwärts repräsentiert wird, war auch ein grundsätzlich reformwilliger Karl Nehammer machtlos. Bedauerlich ist das vor allem für Land und Leute, die einmal mehr die Leidtragenden des Reformunwillens sind."
Der rasche Bruch habe die Entscheidung bestätigt, die Verhandlungen aufgrund fehlenden Reformeifers zu verlassen, meinte auch der burgenländische NEOS-Chef Christoph Schneider. ÖVP und SPÖ seien "leider nicht fähig, über die gegenseitigen Verletzungen hinwegzukommen und ein gemeinsames Bild für dieses Land zu entwickeln", hieß es in einer Aussendung.