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Mückstein: "Lassen Sie sich noch vor den Feiertagen impfen"

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri P. Kluge, haben am Dienstag in einer Pressekonferenz zu dem internationalen Stand der Pandemiebekämpfung und zur Ausbreitung von Omikron Stellung bezogen.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und WHO-Regionaldirektor Hans Henri P. Kluge.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und WHO-Regionaldirektor Hans Henri P. Kluge.
  • Mückstein fordert die Bevölkerung auf sich vor den Feiertagen impfen zu lassen
  • Es ist genug Impfstoff vorhanden
  • Die Pandemie kann nur bekämpft werden, wenn sie überall bekämpft wird
  • Es wird weitere Impfstofflieferungen an ärmere Länder geben
  • Die internationale Solidarität soll gestärkt werden
  • Noch keine Klarheit über Auswirkung von Omikron auf das Gesundheitssystem


Internationale Zusammenarbeit stärken

"Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit auch auf EU Ebene ist. Der Kampf ist noch nicht vorbei." Mit diesem Worten begann Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Dienstagabend die Pressekonferenz. Im Moment seien 3,6 Milliarden Menschen weltweit vollständig geimpft. In Österreich hätten 73 Prozent der Bevölkerung eine Teilimpfung. Auch, wenn Österreich im internationalen Vergleich gut dasteht warnte Mückstein: "Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind."

Österreich sei gut durch die Pandemie gekommen, auch auf Grund von Unterstützung auf EU-Ebene. Nur durch internationale Solidarität könne das Virus besiegt werden. Denn solange nicht alle Menschen durch eine Impfung geschützt seien, würde es immer wieder zur Bildung von Virusvarianten kommen.

Um auch vor zukünftigen Pandemien geschützt zu sein, müsse man weiterdenken und weiterarbeiten. Mückstein unterstütze deshalb den Pandemievertrag der WHO mit 194 Mitgliedsstaaten: "Die Ich-Mentalität soll keinen Platz mehr finden. Solidarität soll gestärkt werden. Jede Impfung zählt in Österreich und weltweit." Österreich habe einen internationalen Beitrag geleistet, Impfdosen gespendet und weitere Lieferungen seien vorgesehen: "Impfstoff soll ankommen, wo er am dringendsten gebraucht wird," erklärte Mückstein.

Die globale Durchimpfungsrate sei extrem wichtig, sagte Mückstein, und er begrüßte die Aussetzung von Patenten: "Die Pandemie soll rasch eingedämmt werden. Wir brauchen weltweit dafür genug Impfstoffe." Die EU müsse als Gesundheitsunion gestärkt werden und es brauche auch eine starke WHO.

"Wir können Omikron nicht ausweichen"

Darüber hinaus erklärte Mückstein, dass Österreich und die EU mit den Einreiseverboten gut reagiert hätten: "Wir können Omikron nicht ausweichen, aber uns vorbereiten. Omikron ist infektiöser." Aber es sei nicht klar, ob die Variante auch schlimmere Verläufe hätte.

Geimpfte und Genesene können auch infiziert werden, und sie können nicht zu K2 herabgestuft werden. Freitesten sei freilich nach 5 Tagen möglich. Das Virus verändere sich laufend. Wissenschaftliche Erkenntnisse schreiten voran, politische Entscheidungen folgen: "Wir beobachten genau um reagieren zu können," sagt Mückstein.

Mit der neuen Gesamtstaatlichen Covid Krisenkommunikationstelle, kurz GECKO, sollen die neuen Vorgehensweisen besprochen und als Vorschlag an die Bundesregierung weitergegeben werden. Vom neuen Impfstoff Novavax seien laut Mückstein 750.000 Dosen bestellt worden. Doch er warnt: "Warten Sie nicht auf den neuen Impfstoff." Es sei genug Impfstoff da und nur der Booster helfe nach jetzigem Stand zu 70-75% gegen Omikron.

"Ein Land ist nur sicher, wenn alle Länder sicher sind."

WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Henri P. Kluge, erklärte, wie wichtig die internationale Solidarität sei. Deshalb seien besonders die Impfstofflieferungen an andere Länder wichtig. Er lobte das gesamte Gesundheitspersonal in Österreich und verwies darauf,wie wichtig ein gutes Gesundheitssystem sei und dass wir Omikron nur gemeinsam besiegen können.