Sie verlangte von der Bundesregierung "massive Sofortmaßnahmen zur Teuerungsbekämpfung", um die Studierenden zu entlasten. Die Studienbeihilfe etwa sei derzeit viel zu niedrig. Außerdem müssten mehr Studierende Anspruch auf Beihilfe bekommen, derzeit seien das nur 12 Prozent. Der Fahrtenzuschuss müsse außerdem an die gestiegenen Preise für öffentliche Verkehrsmittel angepasst werden. "Wir brauchen eine Studienbeihilfe, die zum Leben reicht und nicht nur zum Überleben."
ÖH erwartet schnelle Lösung bei Studierendenheimförderung
Öffi-Tickets sollten aus Sicht der ÖH für Studierende grundsätzlich kostenlos sein, immerhin seien sie für das Studium täglich darauf angewiesen. In einem ersten Schritt müsse zumindest das günstige Semesterticket in Wien erhalten bleiben, ähnliche Angebote brauche es bundesweit.
Akuten Handlungsbedarf sieht die ÖH auch beim Wohnen. So müsse so rasch wie möglich die staatliche Studierendenheimförderung wieder eingeführt werden, wie es auch im Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS angekündigt ist. "Da erwarten wir schon, dass das bald umgesetzt wird", betonte Wienerroither. Außerdem wären mehr Plätze in den Wohnheimen und eine einheitliche Wohnbeihilfe notwendig, darüber hinaus plädierte sie für einen Mietpreisdeckel für alle Wohnformen.
Staatliche Eingriffe wünscht sich die ÖH auch bei den Lebensmittelpreisen, als gezielte Unterstützung für die 370.000 Hochschulstudierenden müssten außerdem die Preise für ein Mensamenü auf drei Euro begrenzt werden.
2,5 Prozent des BIP für die Hochschulen
Neben mehr Unterstützung für die Studierenden selbst verlangt die ÖH auch mehr Geld für die Hochschulen. Die Mittel sollten auf 2,5 Prozent des BIP verdoppelt werden, um die Qualität in Lehre und Forschung und eine klimaneutrale Entwicklung der Hochschulen abzusichern und diese von Drittmitteln unabhängig zu machen. Derzeit seien die Unis chronisch unterfinanziert, kritisierte ÖH-Vizechefin Viktoria Kudrna (Grüne und Alternative Student_innen). Die dreijährigen Leistungsvereinbarungen würden eine langfristige Entwicklung unmöglich machen. Dass Studienerfolg ein Kriterium für das Budget ist, führe wiederum dazu, dass Studierende "als Druckmittel für Finanzspitzen instrumentalisiert werden".
Das Geld zur Erfüllung der ÖH-Forderungen sollte aus Sicht des zweiten Vizechefs Umut Ovat (VSStÖ) durch eine "gerechte Steuerpolitik" mit Vermögens- und Erbschaftssteuern aufgestellt werden. Gerade in Zeiten von zunehmender Wissenschaftsfeindlichkeit sei Bildung auch wichtig, um Demokratie zu sichern, betonte er. In diesem Zusammenhang wünschte sich Kudrna von der Regierung auch mehr Maßnahmen, um Bildung in die breite Masse zu bringen, statt auf Exzellenz in einzelnen Feldern zu fokussieren.