Nur in Frankreich und Belgien ist die negative Schere zwischen dem regulären und dem effektiven Pensionsantrittsalter bei den Männern größer als hierzulande, wo die Differenz 3,4 Jahre beträgt. Parallel zum früheren Pensionsantritt ist die Lebenserwartung nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt in Österreich mit 21,6 Jahren für Männer und 25,5 Jahren für Frauen höher als im OECD-Schnitt, wo Männer erwartungsgemäß noch 18,6, Frauen 22,8 Jahre in der Pension leben.
Dementsprechend sind auch die Staatsausgaben in Österreich im Vergleich der Industriestaatengruppe vergleichsweise hoch. Die höchsten staatlichen Ausgaben für Pensionen gab es im Jahr 2019 in Italien und Griechenland mit jeweils rund 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dahinter folgten Frankreich (13,4) und Österreich mit 13 Prozent des BIP. Im Allgemeinen geben diese Länder zwischen einem Viertel und einem Drittel der gesamten öffentlichen Ausgaben für Pensionen aus. Am anderen Ende des Spektrums liegen Chile, Island, Irland, Korea und Mexiko, wo weniger als vier Prozent des BIP für staatliche Pensionen ausgegeben werden.
In 23 der 38 OECD-Staaten ist eine Erhöhung des regulären Pensionsantrittsalter geplant, wodurch das durchschnittliche Pensionsalter von heutigen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger auf 66,3 Jahre bei Männern und 65,8 Jahre bei Frauen steigt. Die OECD empfiehlt angesichts des steigenden Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren, die Beschäftigung und Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitskräfte zu fördern. Wichtig sind dabei laut OECD vor allem gesundheitliche Prävention und Weiterqualifizierung, damit die Arbeitskräfte in eine weniger belastende Tätigkeit wechseln können, bevor ihre Gesundheit leidet.