Vom Regen ließen sich offenbar die Stadt-Salzburger nicht abhalten, um ihre Stimme abzugeben. Nach Information des Magistrats herrschte am Montagvormittag vor allem im Pegasuszimmer im Schloss Mirabell reger Andrang. Nach langen Wartezeiten bei der Eintragung für die Unterstützungserklärungen im Februar hatte die Stadt die Eintragungsstellen von zwei auf sieben aufgestockt. "Im Pegasuszimmer allein stehen nun drei Annahmestellen zur Verfügung", sagt Karl Schupfer, Sprecher der Stadt Salzburg. "Die Kolleginnen und Kollegen dort haben gut zu tun. In den anderen Eintragungsstellen ist der Andrang wie bei anderen Volksbegehren auch." Er rechnet aber damit, dass es in den kommenden Tagen noch einen größeren Andrang geben wird. "Meist steigt dieser mit der medialen Aufmerksamkeit. Üblicherweise ist an den letzten Eintragungstagen am meisten los."
In Vorarlberg hingegen dürfte das Wetter die Unterstützer und -unterstützerinnen zum Auftakt der Eintragungswoche ein wenig gebremst haben. Von einem "schleppenden Start" ist im "Ländle" die Rede. Einzig in Bludenz war der Zulauf größer als erwartet. Den größten Zuspruch erfuhr im ganzen Land vorläufig das "Don't smoke"-Volksbegehren.
Von einer "mittelmäßig bis guten" Beteiligung ist in Klagenfurt die Rede. Dass gleich drei Volksbegehren zur Unterstützung aufliegen, dürfte allen Anliegen zugutekommen. "Viele Bürger unterschreiben gleich alle drei Initiativen. Am meisten zieht aber das Nichtraucher-Volksbegehren, die anderen beiden dürften sich die Waage halten", sagte eine Mitarbeiterin.
Auch wenn keine konkreten Zahlen kommuniziert wurden, sprach das Innenministerium von einem "wie erwartet großen Andrang". Serverprobleme gab es demnach im Gegensatz zum Beginn der Unterstützungsphase nicht. Die Unterzeichnungen wurden "problemlos abgewickelt".
"Don't Smoke" will mindestens 900.000 Unterschriften
Die Wiener Ärztekammer und die Österreichische Krebshilfe können bereits vor der offiziellen Eintragungswoche auf rund 600.000 Unterstützer zählen. Sie pochen auf den Schutz der Nichtraucher in Lokalen - schließlich war das Rauchverbot bereits ab Mai 2018 beschlossen, bevor dies von Türkis-Blau wieder aufgehoben wurde.
In der ersten Phase konnten bereits 591.146 Unterschriften für ein Rauchverbot in der Gastronomie gesammelt werden und in der Eintragungswoche sollen es noch mehr werden.
Zwar nannten die Organisatoren keine Wunschzahl, da Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aber erklärt hatte, ab 900.000 Unterschriften für eine Volksabstimmung einzutreten, sei dies ein wichtiges Ziel, ließ Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres bereits wissen.


Die Initiatorinnen des Frauenvolksbegehrens fordern "ein gutes Leben für alle" und dazu gehöre Chancengleichheit und Selbstbestimmung für jeden Menschen. 1997 unterschrieben 644.665 Österreicher das erste Frauenvolksbegehren und mindestens so viele sollen es auch dieses Mal werden.
Projektleiterin Lena Jäger forderte vor dem Start der Eintragungswoche "Ein gutes Leben für alle" und dazu gehöre Chancengleichheit und Selbstbestimmung für jeden Menschen.
Die Volksbegehren-Initiatorinnen wollen unter anderem, dass die Hälfte aller Positionen in Politik und Wirtschaft von Frauen besetzt werden, Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern beseitigt und Alleinerziehende und ihre Kinder aus der Armut geholt werden.
Außerdem sollen Eltern in ganz Österreich bei der Kinderbetreuung Wahlfreiheit haben. Für von Gewalt betroffene Frauen wird ein besserer Schutz gefordert.
Am Montag startet auch die Eintragungswoche für die Initiative gegen ORF-Gebühren von CPÖ-Chef Rudolf Gehringer. Gefordert wird dabei die ersatzlose Abschaffung der "zwingenden ORF-Gebühren und Abgaben". Auch soll die "parteipolitische Einflussnahme auf die Organe des ORF beseitigt werden". Ziel ist es, die für eine Behandlung im Nationalrat nötige Hürde von 100.000 Unterstützer zu überschreiten.
