Schönborns Rücktritt war im Jänner vom mittlerweile verstorbenen Papst Franziskus angenommen worden, seitdem verwaltet Josef Grünwidl als apostolischer Administrator die Erzdiözese. Eigentlich hatte man dessen Einsetzung als Signal für eine baldige Entscheidung gewertet. Allerdings gestaltet sich die Suche weiter schwierig. Mehrere Kandidaten sollen abgesagt haben. Möglich ist etwa, dass Innsbrucks Diözesanbischof Hermann Glettler nach Wien wechselt, was aber eine weitere Sedisvakanz nach sich ziehen würde.
Erste Ernennungen unter Leo XIV.
Mittlerweile hat das für die Vorbereitung von Bischofsernennungen zuständige Dikasterium in Rom bereits erste Personalentscheidungen getroffen, dabei könnte es sich aber um bereits ältere Vorschläge des zuständigen vatikanischen Dikasteriums für Bischöfe handeln, dessen Präfekt Leo XIV. einst noch unter seinem bürgerlichen Namen Robert Francis Prevost war. Immerhin ist der neue Heilige Vater mit der Situation der österreichischen Kirche gut vertraut.
Schönborn selbst ist zwar offiziell im Ruhestand, mehrere Aufgaben, etwa im Vatikan, nimmt er aber weiter wahr. Und auch Priesterweihen weiht der emeritierte Erzbischof vor. Für administrative Aufgaben in der Erzdiözese ist aber allein Grünwidl zuständig, auch wenn er gewichtige Entscheidungen nicht treffen darf. Grünwidl hatte zuletzt auf eine Ablöse vor Weihnachten gehofft und gesagt: "Ich könnte mir gut vorstellen, dass es im Advent einen neuen Erzbischof von Wien gibt. Und ich wünsche mir das auch."