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Schwerarbeit: Rotes Kreuz fordert Ausdehnung auf Sanitäter

Nachdem die Bundesregierung am Vortag angekündigt hatte, dass Pflegekräfte in die Schwerarbeitsverordnung aufgenommen werden sollen, werden nun Rufe nach einer Ausweitung laut.

Das Rote Kreuz fordert, dass die Schwerarbeit auch auf Sanitäter ausgedehnt wird.
Das Rote Kreuz fordert, dass die Schwerarbeit auch auf Sanitäter ausgedehnt wird.

Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer begrüßte die vorgestellte Maßnahme und forderte eine Ausdehnung auch auf Sanitäter und Sanitäterinnen. "Die körperlichen und psychischen Belastungen im Rettungsdienst werden häufig unterschätzt", sagte er am Mittwoch in einer Aussendung.

Das Vorhaben der Regierung, Pflegekräften ab 1. Jänner 2026 einen besseren Zugang zur Schwerarbeitspension zu ermöglichen, stelle "eine wichtige Maßnahme für Menschen in Pflegeberufen dar", betonte Schöpfer. Es handle sich um körperlich und psychisch "extrem fordernde Tätigkeiten, die schon lange mehr Anerkennung verdienen".

Der Forderung, auch Sanitäter und Sanitäterinnen von der Regelung zu erfassen, verleiht das Rote Kreuz mit einer Petition Nachdruck. Unter https://wir.roteskreuz.at/sanitaeter-schwerarbeit kann man das Anliegen online unterstützen. "Unsere 8000 hauptberuflichen Sanitäterinnen und Sanitäter leisten jeden Tag bei jeder Witterung körperliche Schwerarbeit, dazu kommen Nachtdienste und ereignisbedingt unregelmäßige Ruhezeiten", so Präsident Schöpfer. "Trotz interner Hilfestellungen hinterlassen belastende Einsätze auch psychische Spuren. Wir fordern, dass die Bundesregierung dies bei der weiteren Ausarbeitung der Regelungen berücksichtigt."

Eine neue Regelung soll mit 1. Jänner 2026 in Kraft treten, sagte Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Genauso wie ÖVP-Klubobmann August Wöginger betonte sie, dass Betroffene sowie Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter diesen Schritt immer wieder gefordert hätten. Die Maßnahme findet sich auch im Regierungsprogramm der Koalition.

Pflegekräfte sollen damit einen besseren Zugang zur Schwerarbeitspension erhalten - wenn sie mindestens 45 Versicherungsjahre aufweisen und in den letzten 20 Jahren mindestens zehn Jahre Schwerarbeit geleistet haben, können sie mit 60 Jahren in Pension gehen. Budgetär sind 40 Millionen Euro dafür vorgesehen. Trotz der notwendigen 45 Versicherungsjahre geht Schumann davon aus, dass "jede zweite Person, die dann in Pension geht, von dieser Aufnahme in die Schwerarbeit profitieren wird".