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Steirischer SPÖ-Landesparteitag am Samstag

Die steirische SPÖ wird am kommenden Samstag Max Lercher beim Landesparteitag in Unterpremstätten bei Graz zum neuen Landesparteivorsitzenden küren. Einen Gegenkandidaten für den Obersteirer bei der von seinem Vorgänger Anton Lang eingeführten Direktwahl durch die Parteimitglieder gab es nicht. Seit Langs Rückzug in Folge des schwachen Ergebnisses bei der Landtagswahl im November 2024 hat Lercher den Vorsitz interimistisch geführt. Spannend wird die Höhe der Zustimmung.

Lercher gehört dem Doskozil-Flügel innerhalb der SPÖ an
Lercher gehört dem Doskozil-Flügel innerhalb der SPÖ an

Der Prozess für die Wahl von Lercher lief bereits seit Mai. 48 Prozent der 15.000 stimmberechtigten Parteimitglieder haben ihre Stimme abgegeben. Das Ergebnis wird am Samstag präsentiert. Lang hatte im Jänner 2024 91,67 Prozent der Stimmen erhalten, damals hatten sich knapp 47 Prozent an der Abstimmung beteiligt. Bisher haben sich rund 400 Delegierte sowie 600 weitere Gäste für den Parteitag im Schwarzl-Freizeitzentrum in Unterpremstätten angemeldet.

Harte Monate seit Landtagswahl

Das Wahlergebnis wird gleich nach den Eröffnungsworten verkündet. Gegen 11.00 Uhr ist dann eine Grundsatzrede von Lercher, "die die Lebensrealität der Steirerinnen und Steirer in den Mittelpunkt stellt", geplant. Nach weiteren Formalitäten und einer Mittagspause steht gegen 13.00 Uhr auch noch eine Keynote zum Thema Industriestandort von Ex-Bundeskanzler Christian Kern am Programm. Parteichef Andreas Babler wird nicht beim steirischen Parteitag, sondern in Kärnten sein, wo am Samstag über die Nachfolge des dortigen Parteichefs Peter Kaiser entschieden wird.

Die steirischen Roten haben harte Monate hinter sich. Nachdem die Sozialdemokraten mit Lang bei der Landtagswahl 2024 mit 21,36 Prozent (2019: 23,02) der Wählerstimmen nur den dritten Platz hinter FPÖ und ÖVP erreicht hatten, warf dieser das Handtuch. Lercher wurde als sein designierter Nachfolger vorgestellt. Dennoch kam die SPÖ bei den folgenden Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ trotz Bemühungen nicht zum Zug. Es blieb nur die Oppositionsbank. Auf dieser fühlt sich der wortstarke Redner Lercher aber ohnehin wohl. Innerhalb der SPÖ ist Lercher dem Doskozil-Flügel zuzuordnen. Er hatte den burgenländischen Landeshauptmann auch bei der Wahl zum Bundesparteiobmann unterstützt, die letztlich Babler für sich entschied.