Zu dem Anschlag bekannte sich die islamistische Gruppe "Heldenhafte Jihadisten", die bereits zuvor die Verantwortung für Anschläge auf die Armee übernommen hatte. Die staatlichen Medien beharrten darauf, dass kein Offizier verletzt worden sei. Die Armee erklärte, alle Militärkommandanten seien nach dem Anschlag wohlauf. Nach Angaben des Informationsministeriums richtete der Angriff lediglich Sachschaden an.
Die Explosionen waren noch in weit entfernten Stadtvierteln zu hören. Augenzeugen berichteten, zwischen den beiden Detonationen seien etwa 15 Minuten vergangen. Anschließend waren Schusswechsel zu hören, was zu Gerüchten über einen möglichen Putschversuch innerhalb des Militärs führte. Mehrere Hauptverkehrsstraßen wurden gesperrt.
In einem Vorort der Hauptstadt Damaskus wurden von den Deserteuren der Freien Syrischen Armee (FSA) unterdessen 50 Männerleichen gefunden. Die FSA gab an, die Männer seien von regimetreuen Truppen getötet worden. Die Revolutionskomitees berichteten, Regierungstruppen und Milizen hätten im Damaszener Viertel Al-Birse 16 Angehörige einer Familie massakriert. Erstmals habe es auch im Stadtteil Malki, in dem viele Funktionäre und Profiteure des Regimes leben, eine Razzia gegeben. Landesweit zählten die Aufständischen 125 Tote.
Der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani, hatte am Dienstag vor der UNO-Vollversammlung ein militärisches Eingreifen der arabischen Staaten in Syrien gefordert. Welche Staaten die Soldaten dafür stellen sollten, ließ er offen. Der französische Präsident Hollande plädierte vor der UNO-Vollversammlung für einen Regimewechsel. Er sagte, Frankreich sei bereit, eine "provisorische Regierung, die ein neues freies Syrien repräsentiert", sofort anzuerkennen.


