"Aber wir haben keineswegs vor, damit irgendjemanden zu bedrohen", fügte Lukaschenko hinzu. Dem belarussischen Verteidigungsministerium zufolge wurde bei dem fünftägigen Manöver auch der Einsatz der russischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete "Oreschnik" geprobt. Russland hatte diese Waffe erstmals im November 2024 im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, die Raketen könnten in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Belarus stationiert werden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, strategische Bomber vom Typ Tu-160 hätten über der Barentssee den Abschuss von Marschflugkörpern geübt. Auch die russische Nord- und die Ostseeflotte sowie Truppen in der Exklave Kaliningrad nahmen den Angaben zufolge an dem Manöver teil. Nach Einschätzung westlicher Militärexperten dient die Übung auch dazu, die Europäer einzuschüchtern.
Spannungen mit NATO
Das Manöver fand vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen mit der NATO statt. Vor wenigen Tagen hatten Polen und die NATO mutmaßliche russische Drohnen abgeschossen, die in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Allerdings hatten US-Offiziere am Montag einen Teil der Übung als offizielle Beobachter verfolgt, was als Zeichen der Annäherung zwischen den USA und Belarus gilt.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche einige Sanktionen gegen Belarus gelockert, nachdem die Regierung in Minsk mehr als 50 Gefangene freigelassen hatte, darunter auch einige Ausländer. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands, das dort Atomwaffen stationiert hat. Lukaschenko hatte es Putin auch gestattet, sein Territorium für den russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 zu nutzen.