Biden hatte die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den damaligen republikanischen Amtsinhaber Donald Trump gewonnen. Er ist seit Jänner 2021 im Amt und zog damals als ältester Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus ein. Biden wird bei der Wahl in eineinhalb Jahren 81 Jahre alt sein. Am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86.
Für seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der Ankündigung wählte Biden am Dienstag eine Gewerkschaftertagung in Washington - ein Publikum, das ihm generell gewogen ist. Biden sprach dort über seinen wirtschaftspolitischen Kurs und gab sich als Präsident der Arbeiter und Anwalt der "einfachen Leute". "Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich als der gewerkschaftsfreundlichste Präsident bezeichnet werde", sagte Biden. "Ich bin stolz darauf." Seine Rede wurde begleitet von Jubel und stehenden Ovationen im Saal. Das Publikum unterbrach die Ansprache auch mit Rufen: "Noch vier Jahre!"
In den USA kann eine Person zwei vierjährige Amtszeiten lang Präsident sein, egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. In den vergangenen Monaten hatte es innerhalb der Demokratischen Partei interne Diskussionen gegeben, ob Biden wegen seines Alters der geeignete Kandidat für ein weiteres Präsidentschaftsrennen wäre. Auch waren seine Umfragewerte in den vergangenen Monaten zeitweise auf dramatische Tiefs abgerutscht. Bidens Regierung und seine Partei konnten danach jedoch einige politische Erfolge verbuchen und schnitten bei den Kongresswahlen im vergangenen November überraschend gut ab - das stärkte Bidens Position nach innen wie nach außen.